Stuttgart setzt Maßstäbe: Mehr Elektroautos als Verbrenner zugelassen!

In Stuttgart führen Elektroautos erstmals bei Neuzulassungen, unterstützt durch ein denses Ladenetz und staatliche Maßnahmen.
In Stuttgart führen Elektroautos erstmals bei Neuzulassungen, unterstützt durch ein denses Ladenetz und staatliche Maßnahmen. (Symbolbild/MBW)

Stuttgart setzt Maßstäbe: Mehr Elektroautos als Verbrenner zugelassen!

Stuttgart, Deutschland - In einer wegweisenden Entwicklung für die Automobilindustrie in Stuttgart haben Elektroautos in der Stadt erstmals die Führung bei Neuzulassungen übernommen. Bis Ende Mai 2023 wurden mehr vollelektrische Fahrzeuge zugelassen als Diesel- oder Benzinfahrzeuge. Insgesamt verzeichnete die Stadt seither 3534 Elektroautos, wodurch deren Anteil an den Neuzulassungen auf beachtliche 20,9 Prozent steigt, während Dieselautos nur 14,4 Prozent (2428 Fahrzeuge) und Benzinfahrzeuge 20,8 Prozent (3506 Autos) ausmachen. Das berichtet Elektroauto-News.

Besonders positiv fällt auf, dass neben den vollelektrischen Autos auch 2998 Plug-in-Hybride und 4396 Hybride in Stuttgart neu zugelassen wurden. Insgesamt machen alternative Antriebe in der Landeshauptstadt beeindruckende 64,7 Prozent der Neuzulassungen aus. Martin Körner, Direktor des Stuttgarter Grundsatzreferates für Klimaschutz, Mobilität und Wohnen, hebt hervor, dass die steigende Anzahl preislich attraktiver Modelle sowie die verbesserte öffentliche Ladeinfrastruktur zwei wesentliche Faktoren für den Boom der Elektroautos sind.

Starkes Unterstützungsprogramm für Ladeinfrastruktur

Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Stuttgart zählt zu den dichtesten in Deutschland. Aktuell gibt es 3572 Ladepunkte, und die Stadt plant, in den kommenden Jahren 500 weitere Ladesäulen hinzuzufügen, um die Mobilität weiter zu fördern. Der Klimaschutz ist für Stuttgart von großer Bedeutung, da rd. 14 Prozent der CO₂-Emissionen aus dem städtischen Verkehr stammen. Bis 2035 strebt die Stadt die Klimaneutralität an. Dies zeigt sich auch in der politischen und industriellen Ausrichtung, die auf den Umstieg von Verbrennern zu Elektromotoren setzt. Laut Statista wird ab 2035 in der EU keine Neuzulassung von Benzin- und Dieselautos mehr erlaubt sein, wobei das Ziel für Deutschland bis 2030 auf 15 Millionen Elektroautos abzielt.

Der positive Trend bei Elektroautos in Stuttgart spiegelt sich wider in den deutschlandweiten Zahlen. Ende 2022 überschritt die Anzahl der vollelektrischen Pkw in Deutschland die Millionengrenze, und Anfang 2024 waren bereits rund 1,4 Millionen E-Autos auf den Straßen unterwegs. Zwischen 2024 und 2030 wird erwartet, dass jährlich fast 2 Millionen E-Autos neu zugelassen werden müssen, um das ambitionierte Ziel zu erreichen.

Hersteller reagieren auf Nachfragen

Die Automobilhersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt. 2023 wurde Volkswagen die meistverkaufte Marke im Segment der E-Autos, mit über 70.600 Neuzulassungen, und das Tesla Model Y war das populärste E-Auto, auch wenn der Absatz hier um fast 9 Prozent zurückging. Da viele Konsumenten immer noch Bedenken hinsichtlich der hohen Anschaffungskosten und der Reichweite haben, sind Kaufprämien von Bund und Herstellern ein wichtiger Anreiz. So erhalten Käufer eines Batterieelektrofahrzeugs Zuschüsse von bis zu 7.500 Euro, abhängig vom Nettolistenpreis.

Die produzierten Elektroautos verursachen zwar vorerst höhere Treibhausgasemissionen, insbesondere durch die Batterien, doch langfristig wird eine emissionsfreie Fahrt angestrebt, sobald der Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Im Jahr 2023 stammten über 54 Prozent des produzierten Stroms bereits aus solchen Quellen, was die Motoren der Zukunft umso mehr ankurbeln dürfte.

Die Zeichen stehen also weiterhin auf Wandel: Wenn die Städte ihre Ladeinfrastruktur weiter ausbauen und die Bürger sich stärker für Elektrofahrzeuge entscheiden, könnte Stuttgart schon bald ganz vorne mit dabei sein – nicht nur in Deutschland, sondern auch auf europäischer Ebene. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser Trend weiterentwickeln wird.

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OrtStuttgart, Deutschland
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