Mallorca plant strenge Regeln: Zweitwagen für Ferienhäuser verboten!

Mallorca plant strenge Regeln: Zweitwagen für Ferienhäuser verboten!

Mallorca, Spanien - Auf Mallorca brummt es, nicht nur in den Urlaubsküsten, sondern auch in den Verwaltungsbüros, wo derzeit an einem Gesetzesentwurf gearbeitet wird, der das Leben für Zweitwohnungseigentümer erheblich ändern könnte. Diese neue Initiative, die von ZVW berichtet, sieht ein Verbot von Zweitwagen für Eigentümer von Wochenendhäusern und Zweitwohnungen vor. Llorenç Galmés, Präsident des Inselrates, stellte den 30-seitigen Gesetzesentwurf am vergangenen Freitag vor.

Das Ziel? Eine drastische Reduzierung der Anzahl der Autos auf der beliebten Urlaubsinsel. Im Jahr 2023 sind rund 400.000 Autos mit Fähren nach Mallorca gekommen, davon gehören 71 Prozent den Urlaubern und Zweithausbesitzern, die keinen Hauptwohnsitz auf der Insel haben. Mallorca Zeitung hebt hervor, dass die Auswirkungen dieser Regelung vor allem die deutschen Urlauber und Zweithausbesitzer treffen werden.

Anpassungen und Bußgelder

Ein weiterer Bestandteil des Entwurfs ist die Einführung einer Einreisesteuer für Autos, die über die Fähre kommen – ganz ähnlich wie es bereits auf Ibiza und Formentera der Fall ist. Fährgesellschaften sollen dabei die Kontrolle übernehmen, ob die Steuer entrichtet wurde. Ausnahmen sind für Residenten, Zweithausbesitzer (für ihr erst angelegtes Fahrzeug), Lastwagen und Menschen mit Behinderung vorgesehen.

Wie bei jeder neuen Regelung gibt es auch Konsequenzen bei Verstößen. Diese reichen laut Mallorca Magazin von 300 Euro bis zu satten 30.000 Euro. Bei wiederholten Verstößen drohen sogar die Einziehung des Fahrzeugs für vier Monate oder der Entzug der Fahrberechtigung auf Mallorca. Angedacht ist, dass Zweithausbesitzer künftig nur noch ein Auto pro Immobilie nutzen dürfen, und dass dieses Fahrzeug bei der spanischen Verkehrsbehörde angemeldet werden muss.

Die nächsten Schritte

Die öffentliche Konsultation zu dem Gesetzesentwurf beginnt bereits nach der Einführung und soll den anderen Parteien des Inselrates die Gelegenheit geben, Ideen und Einwände vorzubringen. Nach der Konsultation wird der Vorschlag dem Insel-Parlament zur Abstimmung vorgelegt. Frühestens im kommenden Jahr könnte die Neuerung in Kraft treten, wobei auch mit einer konkreten Obergrenze für die Anzahl der Fahrzeuge gerechnet werden kann, die auf Mallorca zugelassen sind – insbesondere für Mietwagenflotten.

Der Inselrat von Mallorca verfolgt mit dieser gesetzlichen Initiative Ziele, die auf einer umfassenden Verkehrsstudie vom vergangenen Sommer basieren. Diese Studie hat belegt, dass an Spitzentagen im August bis zu 1,3 Millionen Fahrten auf den Straßen von Mallorca gezählt werden, darunter bis zu 75.000 Mietwagen. Verkehrsplaner deuten darauf hin, dass zwischen 90.000 und 120.000 Fahrzeuge in der Hauptsaison als zu viel angesehen werden.

Mit diesen Maßnahmen möchte die Inselregierung nicht nur den Verkehrsfluss verbessern, sondern auch das Verkehrsaufkommen nachhaltig reduzieren. Ob und wie sich die neuen Regelungen tatsächlich auf die Alltagssituation der Zweithausbesitzer auswirken werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Mallorca bleibt weiterhin ein Hotspot für Urlauber aus aller Welt.