G7-Gipfel in Kanada: Merz und Trump ringen um gemeinsame Linie zu Russland

Der G7-Gipfel 2025 in Kanada behandelt gespaltene Positionen zu Russland, Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikte.
Der G7-Gipfel 2025 in Kanada behandelt gespaltene Positionen zu Russland, Ukraine-Krieg und Nahost-Konflikte. (Symbolbild/MBW)

G7-Gipfel in Kanada: Merz und Trump ringen um gemeinsame Linie zu Russland

Kananaskis, Kanada - Am 16. Juni 2025 hat der G7-Gipfel in Kananaskis, Kanada, begonnen und steht ganz im Zeichen gespaltenen Meinungen gegenüber Russland. Während US-Präsident Donald Trump die Entscheidung, Russland von den G8-Gesprächen auszuschließen, als „großen Fehler“ bezeichnet, drängen die europäischen Staats- und Regierungschefs auf einen harten Kurs gegenüber Moskau. Inmitten dieser Differenzen wurde auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als Gast zu den Gesprächen erwartet, um den Druck hierzulande auf Russland zu erhöhen.

Was bleibt von den Worten Trumps? Er äußerte, dass „kein Krieg“ ausgebrochen wäre, wenn Russland noch Teil der Gruppe gewesen wäre. Gleichzeitig schlug er vor, China ins Boot zu holen und erachtete dies als „keine schlechte Idee“. Der Bundeskanzler Friedrich Merz widersprach Trump und forderte Putin auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Seine erste G7-Teilnahme ist für Merz eine internationale Bewährungsprobe, in der er hofft, eine gemeinsame Position zu den Themen Sanktionen gegen Russland und dem Konflikt zwischen Israel und Iran zu finden.

Schwerpunkte der Gespräche

Die Themen auf der Agenda sind breit gefächert: von dem Konflikt zwischen Israel und Iran über den Ukraine-Krieg bis hin zum Welthandel. Die Europäer stehen in der Pflicht, Trump zu überzeugen, den Druck auf Russland zu erhöhen. Dabei wurde ein Vorschlag zur Senkung des Preisdeckels für russisches Öl von 60 auf 45 US-Dollar pro Barrel erarbeitet. Diese Maßnahme, die auch von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstützt wird, soll helfen, Russland zu den Verhandlungstischen zu bringen und den Ukraine-Krieg zu beenden.

Von der Leyen betonte in Kanada die zentrale Rolle von Sanktionen. Sie lade die G7-Partner zur Teilnahme an einer neuen EU-Initiative ein, die sich speziell gegen den russischen Energie- und Bankensektor richtet. Die bisherigen Maßnahmen hätten bereits Wirkung gezeigt: Die Einnahmen Russlands aus Öl und Gas sind seit dem Beginn des Krieges um fast 80 Prozent gesunken. Dennoch gibt es Bedenken seitens der USA, die eine Einigung zur Preisdeckelsenkung bisher verhinderten, was die Sorge um steigende Energiepreise betrifft.

Sichtweisen der G7

Die Positionen innerhalb der G7 sind so unterschiedlich wie die Länder selbst. Während Deutschland, Frankreich und Großbritannien klare Ansagen zur Verhärtung der Sanktionen treffen, bleibt die US-Strategie unter Trump ungewiss. Trump wollte auch über die Ukraine hinaus für ein starkes Signal der Einigkeit beim Gipfel sorgen, doch wurde klar, dass der gemeinsame Kurs oftmals auf der Kippe steht.

Blickt man zurück in die Geschichte des G7-Gipfels, der 1975 ins Leben gerufen worden ist, wird deutlich, dass sich die Zusammensetzung über die Jahre verändert hat. Russland war von 2002 bis 2014 Teil der Gruppe, wurde jedoch nach der Annexion der Krim ausgeschlossen. Heute geht es darum, die gemeinsamen demokratischen Werte zu stärken und die Herausforderungen der globalen geopolitischen Landschaft zu meistern, während gleichzeitig innerparteiliche Differenzen die Verhandlungen erschweren.

Es bleibt spannend, wie sich der Gipfel entwickeln wird und welche Entscheidungen letztlich getroffen werden, um die vielschichtigen Konflikte dieser Welt zu bewältigen.

Für weitere Informationen zu dieser Thematik verweisen wir auf die Artikel von ZVW, Tagesschau und Nau.

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OrtKananaskis, Kanada
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