Landwirtschaft unter Druck: Göppingen lässt Krähenjagd zu!

Das Landratsamt Göppingen genehmigt den Abschuss von Saatkrähen, um landwirtschaftliche Schäden zu verhindern.
Das Landratsamt Göppingen genehmigt den Abschuss von Saatkrähen, um landwirtschaftliche Schäden zu verhindern. (Symbolbild/MBW)

Landwirtschaft unter Druck: Göppingen lässt Krähenjagd zu!

Göppingen, Deutschland - Im Landkreis Göppingen stehen die Landwirte unter Druck: Die Saatkrähen machen zunehmend Probleme auf den Feldern und in den Obstplantagen. Diese intelligenten Vögel haben sich zu einer echten Bedrohung für die Ernte entwickelt, sodass die Landwirte nun nach Lösungen suchen müssen. Laut den Berichten von Stuttgarter Nachrichten hat der Kreisbauernverband Göppingen beim Landkreis bereits die Bejagung von Saatkrähen beantragt und erhielt im Mai die Freigabe für den „Vergrämungsabschuss“ in besonders betroffenen Gebieten.

Obwohl Saatkrähen in Deutschland unter strengen Schutz stehen, wird in Ausnahmesituationen, wie der zur Vermeidung von großen landwirtschaftlichen Schäden, eine Bejagung erlaubt. Derzeit gilt die Jagderlaubnis bis zum 31. Juli 2025 und ermöglicht den Abschuss von nahezu 900 Saatkrähen in einem Versuch, die Situation zu entspannen. Es ist eine beachtliche Kehrtwende, denn bisher waren diese Vögel durch ihren Schutzstatus quasi unantastbar, wie Agrarheute berichtet.

Umfassende Maßnahmen gefordert

Die Herausforderungen, die durch die Krähenpopulation entstehen, sind jedoch nicht auf Göppingen beschränkt. In anderen Teilen Baden-Württembergs, wie Appenweier, setzen Obst- und Gemüsebauer Notmaßnahmen ein, um ihre Ernte zu schützen. Thomas Wörner, ein betroffener Bauer, berichtet von massiven Schäden an seinen jungen Salatpflanzen und Erdbeeren, die er versucht, mit Netzen, Vogelscheuchen und Knallapparaten abzuwehren. Diese Maßnahmen sind oft lokal begrenzt, können jedoch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben, wie in einem Artikel der Augsburger Allgemeinen zu lesen ist.

Um den Krähen Einhalt zu gebieten, empfiehlt der Landesbauernverband, dass die Jagd durch geschulte Jäger erfolgt. Diese müssen sich entsprechend tarnen und taktisch vorgehen, da Krähen als besonders clevere Tiere gelten. Auch die Aufstellung von Anträgen auf Bejagung ist unumgänglich, um die Genehmigungen rechtzeitig zu erhalten. In einigen Landkreisen wurden bereits befristete Ausnahmen erlassen, die die Bejagung von Saatkrähen erleichtern sollen. Diese allgemeinen Verfügungen dienen dazu, durch den Abschuss ausgewählter Vögel die Schwärme zu vertreiben.

Die Diskussion um den Abschuss von Krähen ist nicht unumstritten. Der Naturschutzbund (Nabu) in Baden-Württemberg kritisiert die Maßnahme und warnt vor möglichen negativen Folgen für das Ökosystem. Nabu-Referentin Alexandra Ickes hebt hervor, dass der Abschuss negative Auswirkungen auf brütende Vögel und deren Jungtiere haben könnte. Daher bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen der Landwirte die erhofften Erfolge bringen und langfristig ein Gleichgewicht zwischen Landwirtschaft und Naturschutz unterstützen können.

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OrtGöppingen, Deutschland
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