Mannheimer Stadtrat lädt zu skurriler FKK-Swinger-Reise im August ein

Mannheimer Stadtrat lädt zu skurriler FKK-Swinger-Reise im August ein
Freiburg im Breisgau, Deutschland - In Mannheim sorgt ein ungewöhnlicher Vorschlag für Aufsehen: Der Stadtrat Julien Ferrat von der Wählervereinigung „Die Mannheimer“ hat eine politische Bildungsfahrt nach Cap d’Agde ins Leben gerufen. Diese Reise, die für August geplant ist, richtet sich an Interessierte, die sowohl die FKK- als auch die Swinger-Kultur kennenlernen möchten. Dies geht aus einem Beitrag im Mannheimer Amtsblatt hervor, der publicitus und für dessen Illustration Ferrat nackt am Strand posiert, wobei er nur mit einem Schild „Die Mannheimer im Gemeinderat“ bedeckt ist. Der Staatsanzeiger berichtet, dass die Einladung von Medien und der Lokalpresse als PR-Erfolg für Ferrat gewertet wird.
„Unvergesslicher FKK-Swinger-Urlaub“ nennt der Stadtrat seine Veranstaltung und beschreibt sie als eine Reise mit einem „interessanten Politik-Programm“. Ferrat hebt hervor, dass die Reisekosten von jedem Teilnehmer selbst getragen werden müssen, und die Teilnehmer dürfen sich auf Besuche von Stränden, Swinger-Clubs sowie auf politische Gespräche mit Vertretern von Tourismusbüros, der Stadtverwaltung und Hoteliers freuen. In der Einladung weist er darauf hin, dass die staatliche Tourismusförderung zur Entwicklung des renommierten FKK-Ortes beigetragen hat. Für Ferrat netzen hier Politik und Lifestyle zusammen, was ihm eine andere Art von Bildungsfahrt ermöglicht, als sie üblicherweise angeboten wird. SWR berichtet weiter, dass Ferrat, ein Alleinstadtrat und studentischer Sozialwissenschaftler, diese Einladung ernsthaft unterbreitet und Interessierte ermutigt, ihn direkt per E-Mail zu kontaktieren.
Reaktionen aus der Politik
Die Reaktionen auf Ferrats Einladung sind gespalten. Während viele die kreative Idee loben, äußert die Stadtrats-CDU massive Kritik. Christian Hötting von der CDU hat die Aktion als „hirnverbrannt“ bezeichnet und schlägt vor, dass sie schädlich für die politische Landschaft sein könnte. Die Tagesschau hebt hervor, dass solche kritischen Stimmen von der politischen Opposition kommen, welche versucht, das öffentliche Bild von Ferrats Initiative zu trüben.
Die Stadtverwaltung hingegen zeigt sich neutral zu dem Thema, da sie betont, dass das Amtsblatt den Prinzipien der parteipolitischen Neutralität unterliegt. Gleichzeitig wird jedoch auch die Einhaltung des Redaktionsstatuts geprüft, insbesondere da Mannheim nicht an einem Mittelmeerstrand gelegen ist und daher eine derartige Bildungsfahrt infrage gestellt werden könnte. Dennoch hat die Stadtverwaltung festgestellt, dass der Beitrag den Regeln des Redaktionsstatuts entspricht.
Ein Beispiel aus Freiburg
Als Vergleich dient ein Vorfall in Freiburg, wo der AfD ein Beitrag über Ausländerkriminalität abgelehnt wurde, da er nicht dem Redaktionsstatut entsprach. Dies zeigt, dass die Diskussion um die Inhalte von Amtsblättern nicht nur in Mannheim, sondern auch in anderen Städten ein heißes Eisen darstellt. Professor Volker Haug, ein Experte für öffentliches Recht, erläutert, dass es zwar eine klare Regelung für die Veröffentlichung von Amtsblättern gibt, aber kein verpflichtender Anspruch auf die Publikation bestimmter Beiträge besteht.
Besonders auffällig ist, dass Ferrat bereits zuvor nackt im Amtsblatt auf sich aufmerksam gemacht hat, etwa durch die Vorstellung seiner Person und durch eine Nacktsprechstunde, die er anbot. In Anbetracht dessen stellt sich die Frage: Sind solche Aktionen eine neue Form der politischer Kommunikation oder einfach nur ein weiterer Schritt ins Absurde? Eines steht fest: Der Mannheimer Stadtrat hat mit seiner Einladung nicht nur in Mannheim, sondern auch darüber hinaus für Gesprächsstoff gesorgt. Während die Wogen in der Politik hochgehen, bleibt abzuwarten, was aus Ferrats Reise-Idee wirklich wird.
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Ort | Freiburg im Breisgau, Deutschland |
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