Verborgene Gefahr: Dürre bedroht Wälder der Ostalb trotz Grün!

Verborgene Gefahr: Dürre bedroht Wälder der Ostalb trotz Grün!
Ulm, Deutschland - Die Regenfälle der letzten zwei Wochen haben zwar für eine gewisse Entspannung in den Wäldern der Ostalb gesorgt, doch zahlreiche Experten warnen vor einer viel gravierenderen Bedrohung: der Dürre in den tieferliegenden Bodenschichten. Laut dem SWR, bleibt der Wasserstand in Tiefen über 30 cm alarmierend niedrig, was ernsthafte Schäden für die deutsche Waldlandschaft in Aussicht stellt.
„Obwohl die Bäume grün und gesund wirken, haben wir in den tieferen Bodenschichten extreme Dürrebedingungen“, berichtete Ernst Buck, Vorstand des Bauernverbandes Ulm-Ehingen, über die „staubigen“ Verhältnisse, die den Boden plagen. Hubert Kucher, verantwortlich für die Regionen Ostalb und Heidenheim, hebt den dringenden Bedarf an weiteren Niederschlägen hervor. Diese Einschätzung wird durch das Forstdezernat des Ostalbkreises unterstützt, das eine besorgniserregende Prognose für die Waldgesundheit abgibt.
Die Dürre-Misere
Der Dürremonitor des Helmholtz-Instituts dokumentiert, dass in manchen Regionen des Ostalbkreises eine schwere Dürre in den Böden bis zu 1,80 Meter Tiefe festgestellt wurde. In der westlichen Gegend sind die Bedingungen sogar so kritisch, dass von extremer Dürre die Rede ist. Ursachen für diese Misere sind vor allem die fehlende Feuchtigkeit, welche dazu führt, dass sich die Poren des Bodens schließen und das Wasser nur an der Oberfläche fließen kann.
„Die anhaltende Trockenheit könnte zu irreversiblen Schäden an unseren Bäumen führen“, warnt Buck. Insbesondere die Erfahrung aus dem Vorjahr, als Buchen drastisch litten, zeigt, welches Risiko hier besteht. Ein Wassermangel, der über vier bis sechs Wochen anhält, stellt eine immense Gefahr dar. In solchen Phasen kann es zu unheilbaren Verletzungen kommen, die das Immunsystem der Bäume schwächen und sie anfällig für Krankheiten machen.
Klimawandel und Dürrefaktoren
Der Dürre ist nicht nur ein lokales Problem, sondern ein globales Phänomen. Laut dem Umweltbundesamt beeinflusst der Klimawandel die Wasserverfügbarkeit entscheidend. Er führt zu höheren Verdunstungsverlusten und verändert die Muster der Niederschläge. Prognosen zeigen, dass das Risiko von Dürreperioden mit steigender globaler Erwärmung zunimmt, was laut dem Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (AR6) besonders für bestimmte Regionen bedrückend ist.
Darüber hinaus betreffen Dürrekatastrophen nicht nur die Natur, sondern wirken sich nachhaltig auf Landwirtschaft, Gesundheit und sogar die gesamte Wirtschaft aus. Indirekte Folgen könnten sich weiter ausbreiten und die Gesellschaft unter Druck setzen. Dabei spielen regionale Vorhersagen und Dürremanagementpläne eine entscheidende Rolle, um den Herausforderungen zu begegnen.
Die Rolle von Extremwetterereignissen
Dürre ist jedoch nur eine Facette der vielschichtigen Wetterextreme, die uns dank der Erderwärmung immer häufiger begegnen. Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie wird die Kohlenstoffaufnahme der Landökosysteme durch extreme Wetterereignisse wie Dürre und Hitzewellen drastisch vermindert. Jährlich fallen etwa 11 Milliarden Tonnen weniger Kohlenstoffdioxid an, was einem Drittel der globalen jährlichen Emissionen entspricht.
Mit dem kommenden Wochenende sind über 30 Grad in der Region angekündigt, was die Situation noch verschärfen könnte. Die Aussicht auf eine mögliche Abkühlung könnte Licht ins Dunkel bringen, doch die Bäume brauchen jetzt schnellstens Unterstützung, um der Dürre zu trotzen und den Zustand zu stabilisieren. Nur durch gezielte Maßnahmen können irreversible Schäden abgewendet werden und das Ökosystem in der Ostalb weiterhin gedeihen.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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