Biberach startet Offensive gegen Kinderarmut: Ein Netzwerk für Chancen!

Am 22. Mai 2025 startete Biberach ein Netzwerk zur Bekämpfung von Kinderarmut, mit Fokus auf frühkindliche Prävention und Chancengleichheit.
Am 22. Mai 2025 startete Biberach ein Netzwerk zur Bekämpfung von Kinderarmut, mit Fokus auf frühkindliche Prävention und Chancengleichheit. (Symbolbild/MBW)

Biberach startet Offensive gegen Kinderarmut: Ein Netzwerk für Chancen!

Stadtteilhaus Gaisental, 88400 Biberach, Deutschland - Am 22. Mai 2025 fand im Stadtteilhaus Gaisental im Landkreis Biberach der Auftakt des Präventionsnetzwerks gegen Kinderarmut statt. Bei dieser bedeutenden Veranstaltung, die von Sozialdezernentin Petra Alger eröffnet wurde, stellte Herr Weiß vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg die Struktur und Kernelemente des Projekts vor. Die Teilnehmer erhielten spannende Einblicke in die ersten Ergebnisse einer Bedarfsanalyse, die von Projektkoordinatorin Elisabeth Ott präsentiert wurde. Schwerpunkte wie Armutssensibilität standen im Mittelpunkt der Diskussion, wobei Frau Horst von MitWirkung – Perspektiven für Familien, ein Projekt von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., wertvolle Impulse lieferte.

Warum ist Kinderarmut ein so wichtiges Thema? Der Fokus dieses Netzwerks liegt auf der Verbesserung der kommunalen Gesamtinfrastruktur zur Prävention und Bekämpfung von Kinderarmut. ersten Stelle sollen Kinder im Alter von null bis sechs Jahren unterstützt werden, langfristig bis zum Erwerbsalter.

Ein starkes Netzwerk

Seit der Initiierung erster Präventionsnetzwerke in den Landkreisen Singen und Tübingen im Jahr 2010 sind mittlerweile 26 von 44 Landkreisen in Baden-Württemberg in diesem wichtigen Projekt aktiv. Der Landkreis Biberach hat sich im September 2022 beteiligt und wird dabei von der Stiftung „BC – gemeinsam für eine bessere Zukunft“ der Kreissparkasse Biberach unterstützt. Trotz anfänglicher Skepsis der Kreistagsfraktionen von CDU und FWV, die neue Stellen ablehnten, kann das Projekt durch Landesförderung und die Stiftung personell ohne eigene Mittel betrieben werden.

In Biberach hat die Projektkoordinatorin Elisabeth Ott bereits mit ihrer Arbeit begonnen. Eine Steuerungsgruppe mit Vertretern von Landratsamt und freien Trägern wurde gegründet, um das Netzwerk zu leiten. Geplant sind zwei bis drei Treffen pro Jahr, wovon bereits zwei Sitzungen erfolgreich durchgeführt wurden.

Strukturen und Angebote

Die größte Herausforderung besteht darin, bestehende Strukturen zu nutzen und operative Maßnahmen zu entwickeln. „Hilfen aus einer Hand“ soll es für die Betroffenen geben, um ihnen repetitive Erzählungen ihrer persönlichen Geschichten zu ersparen. Dazu besucht Elisabeth Ott verschiedene Arbeitsgruppen und Gremien, um den Inhalt des Projekts breit zu streuen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Erhebung von Informationen, da viele Angebote entweder nicht bekannt oder nicht niedrigschwellig genug sind.

Der angestrebte Fortschritt wird über die ersten zwei Jahre des Förderbausteins dokumentiert. Am Ende dieser Phase sollen die fehlenden Strukturen im Kampf gegen Kinderarmut geschaffen und Lücken in der Präventionskette ermittelt werden. Sofern der Kreistag zustimmt, folgen bis 2029 weitere Bausteine zur Weiterentwicklung und Verstetigung.

Chancengleichheit für alle Kinder

Das Präventionsnetzwerk hat nicht nur die Aufgabe, Armutsbetroffene frühzeitig zu identifizieren, sondern auch Hilfsangebote besser zu koordinieren. Ziel ist es, die Lebenssituation von Kindern in Armut zu verbessern und ihnen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft bessere Chancen zu ermöglichen. Ein ähnliches Projekt in Göppingen, das unter dem Motto „Brücken für ein chancenreiches Leben“ operiert, verfolgt ähnliche Ziele, um Familien, die von Armut betroffen sind, besser zu unterstützen und zu vernetzen.

Dieser umfassende Ansatz zur Bekämpfung der Kinderarmut zeigt, dass in Biberach und anderen Landkreisen ein echtes Bewusstsein für die Wichtigkeit der frühzeitigen Hilfe und Strukturen herrscht. Die Teilhabechancen müssen aktiv verbessert werden, damit die Jüngsten in unserer Gesellschaft die Chancen erhalten, die sie verdienen.

Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen und Zielen des Projekts finden Sie auf den Seiten der Schwäbischen Zeitung, des Landratsamts Biberach, sowie der Stadtverwaltung Göppingen.

Details
OrtStadtteilhaus Gaisental, 88400 Biberach, Deutschland
Quellen