Neuer Drogenbeauftragter: Streeck fordert umfassende Suchtprävention!

Neuer Drogenbeauftragter: Streeck fordert umfassende Suchtprävention!
Biberach an der Riß, Deutschland - In Deutschland sind rund zehn Millionen Menschen von Sucht betroffen. Diese alarmierenden Zahlen veranlassten die Bundesregierung, eine nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik zu entwickeln. Der neue Beauftragte für Sucht- und Drogenfragen, Prof. Dr. Hendrik Streeck, will insbesondere auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen achten, da viele Suchterkrankungen bereits im Jugendalter ihren Anfang nehmen. Sein Ansatz ist klar: „Es geht nicht um politische Ideologie, sondern um Wissenschaft und Gesundheit“, beschreibt das Ärzteblatt.
Streeck plädiert für mehr Aufklärung und Prävention im digitalen Raum, denn 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche zeigen ein riskantes Mediennutzungsverhalten. Die Regierungskoalition hat im Koalitionsvertrag festgehalten, dass die Risiken der Mediennutzung wissenschaftlich untersucht werden sollen. Es ist wichtig, dass junge Menschen Resilienz und ein besseres Bewusstsein für ihren Konsum entwickeln, um negative Folgen bereits im Keim zu ersticken.
Strategien zur Suchtprävention
Öffentliche Gesundheitsstrategien müssen den Sucht- und Drogenfragen mit einer klaren Taktik begegnen. Dafür sind evidenzbasierte Präventionsprogramme unerlässlich. Die von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) entwickelte Plattform bietet hilfreiche Module zur Wirksamkeit von Maßnahmen und unterstützt die Verbreitung erfolgreicher Praktiken in Europa, so das DPG-Institut.
Speziell für Jugendliche wurden zahlreiche Programme zur Suchtverhinderung ins Leben gerufen, allerdings zeigen Schulprogramme zur Reduzierung von Internetabhängigkeit gemischte Ergebnisse. Experten empfehlen, dass Präventionsstrategien auch Hochrisikogruppen in den Blick nehmen und dass es einen multidisziplinären Ansatz benötigt, um den vielfältigen Ursachen von Sucht gerecht zu werden. Nur durch kontinuierliche Bewertung und Anpassung können diese Strategien erfolgreich sein.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Die Bundesregierung hat mit der neuen Strategie ein klares Ziel formuliert: Die Prävention soll zielgruppenspezifisch ausgerichtet werden, mit besonderem Fokus auf Menschen mit Migrationshintergrund sowie ältere und behinderte Personen. Auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Trägern und Netzwerken muss intensiviert werden, zeigt ein Bericht der Aids-Hilfe.
Ein weiterer zentraler Punkt in der Drogenpolitik ist die Entwicklung einer evidenzbasierten Cannabispolitik. Die Koalition hat sich verpflichtet, bis zum Herbst die Auswirkungen der Teillegalisierung von Cannabis zu prüfen. Streeck setzt zudem auf Drogenkonsumräume, die nicht nur den öffentlichen Raum entlasten, sondern auch zur Verringerung von Hepatitis-C-Infektionen beitragen können. Dies zeigt, dass die Ansätze von Streeck weitreichend und durchdacht sind.
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Ort | Biberach an der Riß, Deutschland |
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