Zukunft des Bellamar in Gefahr: Freie Wähler fordern Lösungen!

Bürgertreff in Schwetzingen diskutiert Zukunft des defizitären Bades Bellamar und Förderung von Fuß- und Radverkehr.
Bürgertreff in Schwetzingen diskutiert Zukunft des defizitären Bades Bellamar und Förderung von Fuß- und Radverkehr. (Symbolbild/MBW)

Zukunft des Bellamar in Gefahr: Freie Wähler fordern Lösungen!

Schwetzingen, Deutschland - In Schwetzingen herrscht reges Interesse am monatlichen Bürgertreff der Freien Wähler (SFW). Trotz einer schmalen Tagesordnung versammelten sich zahlreiche Bürger, um über die Zukunft des Eigenbetriebs Bellamar zu diskutieren. Schwetzinger Zeitung berichtet, dass das beliebte Freizeitbad in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Herausforderungen kämpft.

Die Schmerzgrenze ist längst überschritten: 2022 betrugen die Verluste des Bades über 1,7 Millionen Euro. Auch die aktuellen Zahlen zeigen kein Aufatmen: Bei Betriebs­erträgen von 4,3 Millionen Euro ergibt sich für 2023 ein Defizit von rund 437.000 Euro. Und die Prognosen für 2024 sehen noch düsterer aus, mit einem erwarteten Fehlbetrag zwischen 700.000 und 900.000 Euro. Trotz dieser Zahlen betonen die Freien Wähler die Wichtigkeit des Bades für die Schwimmausbildung der Kinder, was für die Gemeinschaft von erheblichem Wert ist.

Der Eigenbetrieb Bellamar

Der Eigenbetrieb Bellamar wird durch die Stadt Schwetzingen als öffentlicher Betrieb nach dem Eigenbetriebsgesetz Baden-Württemberg geführt. Aushängeschilder wie Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und der technische Prokurist Patrick Körner sind in der Verantwortung. Das Schwimmbad, das bereits seit 1984 betrieben wird, umfasst auch ein angrenzendes Freibad und zieht sowohl Einwohner als auch Gäste an, was eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen Schwetzingen und der Gemeinde Oftersheim regelt. Schwetzingen.de informiert über die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die eine transparente Führung des Bades sicherstellen sollen.

Gerade vor dem Hintergrund einer Mandatserweiterung wäre es sinnvoll, ein Vergünstigungssystem für Eintrittspreise für Einheimische zu prüfen, inspiriert vom Modell in Walldorf. Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Verlust an Besuchern zu reduzieren und ein nachhaltiges Nutzungskonzept zu etablieren.

Förderung des Fuß- und Radverkehrs

Ein weiterer Hit beim Bürgertreff war das Thema der Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Mit einem neuen Konzept der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen (AGFK) soll der Weg geebnet werden, um Fördermittel für Umbauten wie Fahrradstraßen oder barrierefreie Gehwege zu beantragen. Die Kosten für Beratung und Planung belaufen sich auf rund 15.000 Euro. Das Thema Barrierefreiheit war ein zentrales Anliegen der Bürger, die erkannten, dass besonders Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder Familien mit Kinderwagen oft auf unzureichend ausgestattete Wege treffen.

Auch die Nutzung von Leihfahrrädern nimmt erfreuliche Züge an. Die Zahlen zeigten einen Anstieg von 34 Prozent zwischen 2022 und 2023, was die Umsetzung eines landesweiten Systems ab März 2027 noch drängender macht. Der aktuelle Vertrag für das Angebot (VNR Nextbike) läuft zum 31. Dezember 2025 aus. Hier wurde angeregt, das bestehende Leihsystem bis zur Einführung des neuen Konzepts zu verlängern.

Ausblick und Veranstaltungen

Anstehende Termine für die Schwetzinger Bürger:innen sorgen ebenfalls für Aufregung. So lädt das Weißwurstessen am 6. Juli auf den Hof der Familie Fackel-Kretz-Keller ein, wobei Bürgermeisterin Lisa Schlüter als Gast erwartet wird. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Tafelladen „Appel und Ei“ zugute. Zudem ist eine Friedhofsbegehung mit der Bürgermeisterin geplant, die voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst stattfinden wird.

Das Engagement der Freien Wähler sowie der Stadtverwaltung zeigt, dass Schwetzingen einen klaren Kurs für die Zukunft des Bellamar und der Mobilität seiner Bürger:innen einschlagen möchte. Es bleibt spannend, wie sich die Diskussionen und geplanten Maßnahmen entwickeln werden.

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OrtSchwetzingen, Deutschland
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