Fachkräftemangel im Jugendamt: Alarmstufe Rot im Neckar-Odenwald!

Fachkräftemangel im Jugendamt: Alarmstufe Rot im Neckar-Odenwald!
Mosbach, Deutschland - Was bewegt den Neckar-Odenwald-Kreis? Ein Blick auf den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) zeigt, dass die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe unter erheblichem Druck stehen. Am 11. Juni 2025 informierten Susanne Eichler, Geschäftsbereichsleiterin der Jugendhilfe, und Pascal Heffner, Fachdienstleiter der Sozialen Dienste, den Jugendhilfeausschuss über die prekäre Personalsituation. Der Fachkräftemangel betrifft insbesondere Bereiche wie Kinderschutz, Erziehungshilfe und Familienberatung. Wie Nokzeit berichtet, spielen die hohe Verantwortung, der emotionale Druck sowie der ständige Stress im Beruf eine große Rolle.
Ein hoher Krankenstand verschärft die Lage zusätzlich. Heffner unterstrich, dass trotz der Herausforderungen der Kinderschutz für die betroffenen Familien gewährleistet bleiben muss. Erste Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation sind bereits ergriffen worden: Stellenausschreibungen wurden geöffnet und es wurde eine befristete Arbeitsmarktzulage eingeführt. Zudem werden interne Strukturen angepasst und stabilen Fällen werden künftig Hilfeplanungsgespräche in größeren Abständen angeboten.
Entlastung durch Ambulante Hilfen
Um den ASD weiter zu unterstützen, ist geplant, ambulante Hilfen des Kreises einzuführen. Der Dienst in Mosbach konnte bisher erfolgreich aufrechterhalten werden. Landrat Dr. Achim Brötel lobte die Arbeit des ASD und betonte die Notwendigkeit, die Stabilität in der Sozialen Arbeit zu sichern. Auch die Mitglieder des Ausschusses würdigten den außergewöhnlichen Einsatz und die Bedeutung multifunktionaler Teams im Sozialdienst.
Besonders positive Nachrichten gibt es aus der Kindertagespflege: Die Förderung wurde bis Ende 2026 verlängert, und das Mehrgenerationenhaus in Mosbach wird ab 2024 die Organisation der Kindertagespflege in Zusammenarbeit mit der Landkreisverwaltung übernehmen. Hier stellt der Landkreis rund 130.500 Euro für Personal- und Kurskosten zur Verfügung, zusätzlich gibt es 5.100 Euro für Weiterbildung. Ein zusätzlicher Grundqualifizierungskurs wird ebenfalls angeboten, für den das Mehrgenerationenhaus eine Pauschale von 10.000 Euro erhält.
Direkte Herausforderung: Fachkräftemangel
Die Situation im Neckar-Odenwald-Kreis ist nicht isoliert, sondern spiegelt einen breiteren Trend in Deutschland wider. Laut dji.de macht ein wachsender Fachkräftemangel den Institutionen in der Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen. Der aktuelle Bericht „Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023“ zeigt, dass vor allem in den westdeutschen Bundesländern in den nächsten Jahren zwischen 20.400 und 72.500 Fachkräfte in Kitas fehlen werden.
Die Gründe sind vielfältig: Hohe Arbeitsbelastung und unattraktive Arbeitsbedingungen sorgen dafür, dass immer weniger Menschen in diesen Berufszweig einsteigen. Auch die anerkannten Studien und Artikel zu dieser Thematik betonen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildung und der Arbeitskartons. Die Kultusministerkonferenz hat bereits ein Maßnahmenbündel beschlossen, um die Ausbildung sozialpädagogischer Fachkräfte attraktiver zu gestalten.
Hinzu kommt, dass es eine wachsende Kluft zwischen offenen Stellen und dem Angebot an qualifizierten Fachkräften gibt. Während in den ostdeutschen Ländern voraussichtlich mehr Fachkräfte ausgebildet werden als benötigt, sieht es in den westdeutschen Bundesländern ganz anders aus. Der Fachkräftemangel könnte bis 2030 deutschlandweit rund 199.000 Erzieherinnen und Erzieher kosten, was auf eine alarmierende Entwicklung hinweist Bildungsserver.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe dringlicher ist denn je. Die lokale Regierung und Institutionen müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Situation nachhaltig zu verbessern und die wertvolle Arbeit im Sozialdienst aufrechtzuerhalten.
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Ort | Mosbach, Deutschland |
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