Ulm

Krisenstimmung im Maschinenbau: Unternehmen kämpfen um ihr Überleben!

Mit einem Einblick in die aktuelle Lage des deutschen Maschinenbaus zeigt sich, dass die Herausforderungen für Unternehmen wie Tries aus Ehingen drastisch zugenommen haben. Manfred Tries, Geschäftsführer des auf Hydraulikelemente spezialisierten Unternehmens, betont die Rolle von Fluggastbrücken, die essentielle Hydraulikprodukte aus seinem Betrieb enthalten. Tries, das auch Teile für Pistenbullys und Fendt produziert, hat in den letzten Monaten eine erhebliche Verlangsamung der Auftragszahlen erlebt. Einige Mitarbeiter befinden sich bereits in Kurzarbeit, ein deutliches Zeichen für die ernsten Zeiten, mit denen der Maschinenbau konfrontiert ist. Dennoch gibt es Anzeichen einer leichten Erholung in der Auftragslage, wie Schwäbische.de berichtet.

Die Probleme sind jedoch nicht nur bei Tries zu beobachten. Eine aktuelle Umfrage des VDMA, die an 938 Unternehmen im September 2024 durchgeführt wurde, ergab, dass 37% der Befragten ihre Lage als schlecht oder sehr schlecht beurteilen. Rund 80% der Unternehmen erwarten in den kommenden sechs Monaten keine Besserung der Situation. Bei Tries haben sich die notwendigen Investitionen mittlerweile gestoppt, was die Sorgen über eine mögliche drohende Krise schürt. Matthias Tries hebt hervor, dass eine Rückkehr des Vertrauens in die politische Stabilität dringend erforderlich ist, um den Maschinenbau wieder in Gang zu bringen.

Stimmungsbild im Maschinenbau

Der VDMA warnt vor einer fortschreitenden Krise im Maschinenbau. Die Stimmungswerte für die Branche verschlechtern sich stark: 40% der Firmen rechnen mit einem Umsatzrückgang und 54% prognostizieren für 2025 kein nominales Umsatzwachstum. Die Analyse der aktuellen Geschäftslage zeigt außerdem, dass wichtige Branchen, wie die Automobil- und Bauindustrie, besonders negativ betroffen sind. Auch bei Tries machen gestiegene Energiekosten von etwa fünf Prozent der Gesamtkosten bereits zu schaffen, was zusätzliche Herausforderungen für die Finanzstruktur des Unternehmens darstellt.

Um den gestiegenen Materialkosten und Lieferengpässen zu begegnen, bezieht Tries zunehmend Materialien aus der Türkei oder Polen. Dies ist eine direkte Folge der gestiegenen Preise und der mit der Pandemie verbundenen Verzögerungen, die viele Unternehmen zwingen, alternative Bezugsquellen in Betracht zu ziehen. Bürokratische Hürden stellen ein weiteres Problem dar: Etwa ein Viertel der Arbeitszeit wird durch neue Vorschriften und das Lieferkettengesetz beansprucht, das einen hohen Aufwand zur Rückverfolgbarkeit der Herkunft von Materialien erfordert. Laut Maschinenmarkt fordern 92% der Unternehmen dringend Handlungsbedarf von der Politik, um bürokratische Aufwände zu senken.

Die Stimmung beruht auf einem Geschäftsumfeld, das von Krisen geprägt ist, was Dr. Ralph Wiechers, der Chefvolkswirt des VDMA, als besorgniserregend beschreibt. Er sieht einen klaren Bedarf an politischer Entschlossenheit, um den Herausforderungen der Krise effektiv zu begegnen. Um die dringend benötigte Wachstumsinitiative voranzutreiben, fordert er ebenso die beschleunigte Umsetzung durch Bund und Länder. Der Maschinenbau steht damit vor der Aufgabe, nicht nur interne Probleme zu bewältigen, sondern auch einen aktiven Dialog mit der Politik zu suchen, um zukunftsfähig zu bleiben. Die Zeichen deuten auf eine herausfordernde Zukunft hin, in der Unternehmen wie Tries Strategien entwickeln müssen, um sich an die sich verändernden Marktbedingungen anzupassen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
maschinenmarkt.vogel.de
Mehr dazu
factorynet.at

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