
Am 16. Januar 2025 besuchte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, das Max-Planck-Institut für Biologie und biologische Kybernetik in Tübingen. Während seines Besuchs würdigte er die herausragenden Leistungen der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften. Der Ministerpräsident zeigte dabei ein besonderes Interesse an den Forschungsgebieten der Entwicklungs- und Evolutionsbiologie sowie der Neurowissenschaften. Er führte Gespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und betonte die bedeutende Rolle von Innovationen in der Grundlagenforschung für die Medizin und Technologie.
Ein zentraler Bestandteil der Führung umfasste Besuche in drei Laboren, darunter das Friedrich-Miescher-Labor. Hier erhielten die Teilnehmenden Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten zu Schlaf, Gedächtnis und neuronaler Bildgebung. Die Forschung am Max-Planck-Institut behandelt vor allem die Evolution und Entwicklung komplexer Organismen, wie Braunalgen, Fruchtfliegen und Fadenwürmer.
Zusammenarbeit und internationale Forschung
Der Max-Planck-Campus Tübingen beherbergt zahlreiche Institute, darunter das Max-Planck-Institut für Biologie, biologische Kybernetik sowie das Friedrich-Miescher-Laboratorium. Der Campus beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende aus über 50 Nationen, welche an wichtigen globalen Herausforderungen forschen, von Klimaforschung bis hin zu medizinischen Fortschritten und intelligenten Technologien. Dies unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und interdisziplinärer Forschung innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft, die als die erfolgreichste Wissenschaftsorganisation Deutschlands im Bereich der Grundlagenforschung gilt.
Besondere Erwähnung fand die geplante Erweiterung des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik, die bis 2030 in Form eines Neubaus in der Nähe bestehender Einrichtungen erfolgen soll. Der Fokus dieser Erweiterung liegt auf neurowissenschaftlicher Forschung.
Bedeutung der Neurowissenschaften
Die Neurowissenschaften sind ein interdisziplinäres Feld, das zahlreiche Bereiche wie Molekularbiologie, Biochemie, Genetik sowie Psychologie umfasst, und umfassen das Studium komplexer Probleme, die das menschliche Gehirn als Produkt der Evolution löst. Die Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirns sind besonders relevant für die Medizin, da Erkrankungen des Nervensystems einen signifikanten Teil der wirtschaftlichen Belastung durch Krankheiten in Europa ausmachen. Im Jahr 2005 beliefen sich diese auf 35 Prozent der gesamten wirtschaftlichen Belastungen.
Das Max-Planck-Institut für Hirnforschung, das ebenfalls Teil des Max-Planck-Campus Tübingen ist, konzentriert sich auf die Grundlagenforschung zur Erforschung des Gehirns. Hierbei werden verschiedene Spezies untersucht, um ein besseres Verständnis über neuronale Schaltkreise und deren Einfluss auf Verhalten und Wahrnehmung zu gewinnen.
Winfried Kretschmann hob während seines Besuchs hervor, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung seit 2014 in Höhe von rund sieben Milliarden Euro an Landesmitteln entscheidend für die Weiterentwicklung der Wissenschaft in Baden-Württemberg sind. Der Besuch des Ministerpräsidenten wurde als Anerkennung für die herausragenden Leistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und die bedeutende Rolle des Tübinger Forschungsstandorts gewertet.
Diese Einrichtungen, die unter der Max-Planck-Gesellschaft zusammenarbeiten, haben eine Vielzahl renommierter Wissenschaftler hervorgebracht, darunter auch Nobelpreisträger, welche zur Weiterentwicklung der Wissenschaften und zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen.