Tübingen

Biber-Boom in Sigmaringen: Gefährdetes Ufer und wachsende Konflikte!

Am Ufer der Donau in Sigmaringen sind zahlreiche Bäume aufgrund von Biberaktivitäten erheblich zurückgestutzt und mit Drahtgeflecht umwickelt worden. Diese Maßnahme wurde durch das Regierungspräsidium (RP) Tübingen initiiert, um weitere Schäden durch die Nager zu verhindern. Betroffen sind vor allem Gebiete in Laiz und Sigmaringen, wo die Biber die frischen Austriebe der Bäume beschädigt haben. Der Drahtverhau dient als Verbissschutz und wird auch bei Neupflanzungen eingesetzt, um die jungen Bäume zu schützen. Laut schwaebische.de wurden diese Maßnahmen bereits an dutzenden Bäumen durchgeführt, wobei nicht alle von Bibern direkt betroffen waren.

Die Population der Biber hat sich im Kreis Sigmaringen und in Sigmaringen stark vermehrt. Da der Biber jedoch streng geschützt ist, sind Maßnahmen wie Vertreibung, Fang oder Tötung der Tiere nicht zulässig. Biberbauten und Dämme genießen ebenfalls einen besonderen Schutz. Alfred Bauernfeind, Vorsitzender des NABU, erklärt, dass sich das Problem mit den Bibern in wenigen Monaten von selbst lösen sollte, da die Tiere im Sommer ihr Fressverhalten ändern und auf Gras umsteigen.

Wachsende Konflikte durch Biberaktivitäten

Die zunehmende Biberpopulation in Baden-Württemberg führt zu einem Anstieg der Konflikte mit Menschen und zu erheblichen Schäden. Laut suedkurier.de gibt es im Kreis Sigmaringen über 30 Biberbauten in der Ostrach. Bürger, Kostenträger und Kommunen berichten von den finanziellen Folgen dieser Tieraktivitäten. In Gammertingen beispielsweise mussten große Mengen angenagter Bäume und die Gefahren von Überschwemmungen durch Biber verzeichnet werden.

Klaus Burger, CDU-Landtagsabgeordneter, hat die Problematik erkannt und sich für den Einsatz von Pilotprojekten zur Biberbewältigung stark gemacht. In den Landkreisen Sigmaringen, Ravensburg, Biberach, Ulm und im Alb-Donau-Kreis werden mittlerweile etwa 4.350 Biber gezählt. Burger zeigt sich zuversichtlich, dass es möglich sein sollte, eine Balance zwischen Naturschutz und Gemeinwohl herzustellen, und informiert sich regelmäßig über die Schäden in seinem Wahlkreis.

Finanzielle Folgen und Lösungsansätze

Die Kommunen haben bereits erheblich unter den Folgen der Biberaktivitäten zu leiden. In Pfullendorf fallen jährliche Kosten von über 20.000 Euro für die Schadensbeseitigung an. In Sauldorf berichtet man von Gefährdungen des Bahndamms, während in Ostrach wenigstens 40 Hektar landwirtschaftlich ungenutzte Fläche durch die Biber in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch die Hochwasserschutzfunktion des Lausheimer Weihers ist gefährdet; das kontrollierte Ablassen von Wasser ist nicht mehr ohne weiteres möglich.

Forscher warnen vor den zunehmenden Mensch-Tier-Konflikten und betonen die Notwendigkeit für nachhaltige Lösungen, die eine Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, Wissenschaftlern, Gemeinden und Betroffenen fördern. Solche Konflikte sind häufig das Ergebnis von Lebensraumverlust, Nahrungskonkurrenz und auch von menschlichen Aktivitäten wie dem Bau von Infrastruktur. Die Entwicklung und Umsetzung von effektiven Managementplänen für Naturschutzgebiete wird als unerlässlich erachtet, um die Biodiversität zu schützen und die Konflikte zu reduzieren, wie das-wissen.de darlegt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
suedkurier.de
Mehr dazu
das-wissen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert