
Am heutigen Tag, dem 27.03.2025, hat das Tiefbauamt eine umfassende Erkundung des Straßenzustands in Stuttgart initiiert. Eine spezialisierte Firma wurde beauftragt, den Zustand der Straßen mit neuesten Technologien zu erfassen. Hierbei kommen moderne Messfahrzeuge zum Einsatz, die mit Laser- und Kamerasystemen ausgestattet sind, um präzise Daten zu sammeln. Die Erhebung der Straßenbedingungen erfolgt mit Hochgeschwindigkeit, wobei Messdaten im Submillimeterbereich erfasst werden. Diese Fahrzeuge sind in der Lage, Messungen bei Geschwindigkeiten von über 80 km/h durchzuführen, was eine effiziente Datensammlung gewährleistet. Laut dem Bericht der Stadt Stuttgart erfolgt diese Befahrung der Straßen zum vierten Mal seit 2009 und dokumentiert die Entwicklung des Straßenzustands über die Jahre hinweg.
Nachdem die Daten gesammelt wurden, werden sie von einem spezialisierten Ingenieurbüro ausgewertet. Dieses Ingenieurbüro erstellt Prognosen zur zukünftigen Entwicklung des Straßenzustands und gibt Empfehlungen ab, um eine weitere Verschlechterung vorzubeugen. Die Ergebnisse dieser Auswertungen werden im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik präsentiert, wodurch die Entscheidungen zur Instandhaltung und Finanzierung von Reparaturarbeiten transparent gemacht werden. Die Erkundung des Straßenzustands ist ein zentraler Baustein zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit in der Stadt.
Technologische Innovationen in der Straßenmessung
Fraunhofer IPM hat innovative optische Messsysteme entwickelt, die für das Zustandsmonitoring von Straßenbelägen und der Umgebung eingesetzt werden. Diese Systeme kombinieren hochauflösende Laserscanner mit schneller Bildverarbeitung und liefern präzise Messdaten zu Längs- und Querebenheit sowie Rissdichte der Straßenoberfläche. Die aufbereiteten Daten werden in 3D- und 2,5D-Modelle umgewandelt, die zur Modellierung von Städten und Verkehrsflüssen dienen. Solche hochmodernen Technologien sind besonders nützlich für die Planung von Instandhaltungsarbeiten und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Zudem bietet Fraunhofer IPM Softwarelösungen zur automatisierten Auswertung der erhobenen Daten an, was die Effizienz in der Datenanalyse steigert.
Das europäische Forschungsprojekt CAMBER (Connected and Adaptive Maintenance for Safer Urban and Secondary Roads) zielt darauf ab, die Sicherheit und Erhaltung von Straßen sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu verbessern. Über 90 % der Verkehrstoten in Europa entfallen auf städtische und untergeordnete Straßen, was den dringenden Bedarf an effektiven Sicherheitsmaßnahmen unterstreicht. CAMBER vereint 14 Partner aus neun Ländern, darunter Forschungseinrichtungen, Straßenbehörden und Industrieunternehmen. Die Ansätze des Projekts kombinieren reale Datenanalysen mit praktischen und kostengünstigen Sicherheitsmaßnahmen.
Das AIT Austrian Institute of Technology leitet ein Arbeitspaket zur Datenerhebung, wobei Technologien wie das Hochleistungsmessfahrzeug RoadLab zum Einsatz kommen. Diese Systeme erfassen Echtzeitdaten zu Straßenbedingungen und Verkehrsflüssen. Ziel ist es, kosten-effiziente Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Straßennutzer zu entwickeln sowie digitalisierte Modelle zu nutzen, um Szenarien zur Instandhaltungsplanung zu simulieren. Langfristig sind die angestrebten Ergebnisse darauf ausgerichtet, die Zahl der Verkehrsunfälle auf städtischen und ländlichen Straßen zu verringern.
Die Initiative, die durch das Horizon Europe Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union gefördert wird, unterstützt auch die Entwicklung von Handlungsleitfäden und Werkzeugen, die Straßenbetreibern helfen, Sicherheitsaspekte in ihre Instandhaltungsplanung zu integrieren. Durch die Vernetzung von Ergebnissen und Lösungen mit europäischen Straßenverwaltern, politischen Entscheidungsträgern und der Industrie soll eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur erreicht werden.