
Am 11. März 2025 sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Deutschland ein zentrales Thema. Am 17. und 18. Februar fanden in Potsdam die zweiten Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern statt, ohne dass ein Angebot von Seiten der Arbeitgeber vorgelegt wurde. Diese Verhandlungen sind besonders wichtig, da sie rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen betreffen. Der bestehende Tarifvertrag endet am 31. Dezember 2024, was den Druck auf alle Beteiligten erhöht.
Die Arbeitgeber skizzierten ihre Vorstellungen für die kommenden Jahre, darunter eine Laufzeit von drei Jahren und eine geringe Entgeltsteigerung. Einige Landesverbände entschieden sich sogar für eine Nullrunde, was unter den Gewerkschaften auf Unverständnis stößt. Trotz der schwierigen Verhandlungen rufen die Gewerkschaften, allen voran ver.di, zu einem ganztägigen Warnstreik am 13. und 14. März in Stuttgart auf. Der Streik beginnt am 13. März um 9:00 Uhr im Gewerkschaftshaus und mündet in eine Demonstration um 11:00 Uhr, gefolgt von einer Abschlusskundgebung mit Christine Behle, der stellvertretenden Vorsitzenden von ver.di, wie stuttgart.verdi.de berichtet.
Künftige Verhandlungsrunden
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 angesetzt. Nach den aktuellen Diskussionen wird eine Verbesserung der Entgelte gefordert, wobei die Gewerkschaften eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich anstreben. Weitere Forderungen beinhalten höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten und die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung. Diese Forderungen wurden unterstrichen durch die hohe Belastung, unter der die Beschäftigten im öffentlichen Dienst leiden, insbesondere nach einem tragischen Vorfall während eines Streikzugs in München, bei dem am 13. Februar 2025 mindestens 28 Menschen verletzt wurden.
Angesichts dieser Umstände wird die Bedeutung der bevorstehenden Treffen groß eingeschätzt. Die Gewerkschaften betonen die Notwendigkeit von Verbesserungen, um dem Personalmangel und der hohen Arbeitsbelastung entgegenzuwirken. Gleichzeitig kritisierte die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) die Forderungen als unrealistisch angesichts der finanziellen Situation der Kommunen. Hier wird deutlich, dass die Gespräche unter einem hohen wirtschaftlichen Druck stattfinden müssen, wie oeffentlicher-dienst-news.de feststellt.
Vergleich zu bisherigen Abschlüssen
Im Kontext der derzeitigen Verhandlungen ist es interessant zu beobachten, dass am 9. Dezember 2023 im öffentlichen Dienst der Länder ein Tarifabschluss erzielt wurde, der den Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent und Sonderzahlungen zusicherte. Auch Ausbildungsvergütungen wurden in diesem Rahmen angehoben. Insgesamt profitieren von diesen Erhöhungen 1,1 Millionen Beschäftigte, und bei einer Übertragung auf Beamte sind es sogar mehr als drei Millionen. Diese bisherigen Erfolge legen nahe, dass auch im Bund und bei Kommunen Bewegung in die aktuellen Verhandlungen kommen könnte, wie tagesschau.de festhält.
Erwartungsgemäß werden die Gewerkschaften im Herbst 2024 ihre Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen im Jahr 2025 vorstellen müssen. Die kommende Verhandlungsrunde, die bereits am 14. März in Stuttgart beginnt, könnte dabei entscheidend für die Richtung der Verhandlungen sowie die zukünftige Behandlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sein.