Stuttgart

Stuttgart verabschiedet sich vom Radverleih: Ein neuer Kurs ist gefragt!

Die Stadt Stuttgart hat sich entschieden, aus dem kommunalen Radverleihsystem Regio-Rad auszusteigen. Diese Entscheidung wurde am 12. März 2025 vom Gemeinderat getroffen und ist das Ergebnis einer Kombination aus hohen Kosten und einer unzureichenden Nachfrage. Stadtverwaltung und Gemeinderat sind sich einig, dass die jährlichen Kosten von 850.000 Euro für das Projekt nicht mehr tragbar sind. Das Regio-Rad, das seit 2018 als Nachfolger von Call-a-Bike agierte, war ursprünglich in 50 Städten und Gemeinden aktiv. Von diesen sind bereits 20 Kommunen abgesprungen, was zu einer aktuellen Beteiligung von nur noch 34 Städten mit insgesamt 240 Stationen geführt hat.

Im bundesweiten Vergleich gehört Stuttgart zu den Städten mit den niedrigsten Ausleih- und Kundenzahlen. Die Anzahl der Fahrten ist in den letzten Jahren drastisch gesunken, von etwa 128.000 im Jahr 2019 auf lediglich rund 75.000 im Jahr 2023. Als Hauptgründe für diesen Rückgang werden sowohl die Auswirkungen der Coronazeit als auch technische Probleme mit dem Vertragspartner Deutsche Bahn Connect GmbH angeführt. Der bestehende Vertrag mit der Deutschen Bahn läuft noch bis zum 31. Dezember 2026.

Neues Konzept für die Fahrradvermietung

Im Anschluss an den Rückzug aus dem Regio-Rad plant die Stadt Stuttgart, ein neues Modell für die Fahrradvermietung aufzulegen, das durch private Anbieter betrieben werden soll. Geplant ist eine Ausschreibung für zwei Anbieter, die sich ausschließlich auf E-Bikes konzentrieren werden. Diese neue Initiative soll nicht nur bestehende Abstellpunkte nutzen, sondern gleichzeitig neue Hubs schaffen und das Angebot mit anderen Mobilitätslösungen, wie E-Scootern, Bussen und Stadtbahnen, verknüpfen. Ziel ist es, ein flächendeckendes Radvermietungsangebot in privater Hand zu etablieren, das in Zusammenarbeit mit 30 weiteren Kommunen und Gemeinden realisiert werden soll.

Darüber hinaus bringt das Fahrradverleihsystem eine kostengünstige Alternative zu anderen Verkehrsmitteln mit sich und erhöht den Zugang zur Fahrradmobilität. Dies wird insbesondere für Personen interessant, die kein eigenes Fahrrad besitzen. Elektrische Lastenräder, auch Cargo Pedelecs genannt, bieten zudem die Möglichkeit, größere Lasten per Fahrrad zu transportieren. Derzeit sind 35 dieser Lastenräder in Stuttgart sowie in sieben weiteren Städten verfügbar, mit einer maximalen Transportkapazität von bis zu 60 kg.

Für Familien gibt es die Option, bis zu zwei Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren in der Transportbox mitfahren zu lassen, sofern ihr gemeinsames Gewicht 45 kg nicht überschreitet. Die Sicherheit wird durch verstellbare Gurte gewährleistet. Darüber hinaus können Nutzer den Batteriestand bequem über einen Display am Lenker oder in einer App kontrollieren und Cargo Pedelecs bis zu 45 Minuten im Voraus kostenlos reservieren.

Schlussfolgerung

Die Veränderungen in Stuttgarts Radverleihsystem spiegeln einen generellen Trend wider, der darauf abzielt, den Fahrradverkehr attraktiver zu gestalten und auf neue Zielgruppen einzugehen. Die Kombination von E-Bikes, E-Scootern und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln könnte einen entscheidenden Beitrag zur urbanen Mobilität leisten. Die Stadt hat das Potenzial, ein modernes, und kosteneffektives Verkehrsmodell zu entwickeln, das sowohl den Anforderungen der Bürger als auch den ökologischen Herausforderungen gerecht wird.

Für weitere Informationen zu Regio-Bike-Typen und anderen Fahrradverleihsystemen in der Region können Sie die Websites von Stuttgarter Nachrichten, Regio Rad Stuttgart und Plan F besuchen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
stuttgarter-nachrichten.de
Weitere Infos
regioradstuttgart.de
Mehr dazu
plan-f.info

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