
Silke Lorke, die langjährige Ortsvorsteherin von Weilersbach, ist im Alter von 53 Jahren verstorben. Dies wurde am 11. Februar 2025 bekanntgegeben. Lorke hatte seit dem 19. Mai 2010 das Amt der Ortsvorsteherin inne und war eine bedeutende Figur in der Gemeinde. Ihr Engagement zeigte sich in zahlreichen Projekten, die sie initiierte. Dazu gehört der Neubau des Feuerwehrhauses, dessen Richtfest erst im Dezember 2024 gefeiert werden sollte, sowie der Ausbau des Kindergartens, wodurch der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen gedeckt werden konnte.
Während ihrer Amtszeit kämpfte Lorke vehement gegen die Schließung der Ortsschule und setzte sich intensiv für die Familien in Weilersbach ein. Außerdem förderte sie die Schaffung neuer Baugebiete, unter anderem des Baugebiets Glöckenberg und das geplante Baugebiet Schlegelberg. Bekannt war sie für ihre Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen zu vereinen und im Ortschaftsrat einen Konsens zu finden. Oberbürgermeister Jürgen Roth würdigte ihrem Engagement und sprach der Familie sein Beileid aus.
Politischer Druck und Schulschließungen
Die Stadtverwaltung wies die Vorwürfe einer absichtlichen Verzögerung zurück und argumentierte, dass die Planungen aufgrund interner Abläufe zeitlich verschoben worden seien. Die Diskussion über die Schulschließungen wurde als emotional wahrgenommen, da Anwohner und sogar Rektor Martin Disch, der sich für die Schließung der Schule aussprach, anwesend waren. Lorke kritisierte Dischs Abwesenheit bei der Sitzung scharf und bezeichnete dies als unverständlich. Auch Anja Keller, die Ortsvorsteherin von Tannheim, und Tino Berthold, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats, äußerten ihr Unbehagen über die Situation und den Umgang mit der Bürgerschaft.
Bedeutung der Bürgerbeteiligung
Die Entwicklungen rund um die Schulschließungen in Weilersbach verdeutlichen die Notwendigkeit einer aktiveren Bürgerbeteiligung an kommunalen Entscheidungen. Wie in der DStGB-Dokumentation „Bürgerbeteiligung bei kommunalen Vorhaben und in der Stadtentwicklung“ beschrieben, müssen Bürger nicht nur als Betroffene betrachtet werden, sondern ihre Meinungen und Kenntnisse müssen aktiv in die Stadtentwicklung einfließen. Die Herausforderungen, die in den Kommunen bestehen, können nur in enger Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft bewältigt werden.
Um eine effiziente Bürgerbeteiligung zu gewährleisten, sind transparente und attraktive Beteiligungsformen erforderlich. Innovative Kommunikationsmethoden sollten verstärkt genutzt werden, um das Engagement der Bürger zu fördern. Die traurigen Umstände des Verlustes von Silke Lorke sollten als Weckruf dienen, um die Beziehungen zwischen der Politik, der Verwaltung und den Bürgern zu stärken und sicherzustellen, dass die Stimme der Bevölkerung in Zukunft gehört wird.