
Die weltweite Weinerzeugung hat im Jahr 2024 einen alarmierenden Tiefstand erreicht. Laut ZVW ist die Produktion auf 225,8 Millionen Hektoliter gesunken. Dies stellt den niedrigsten Stand seit über 60 Jahren dar und bedeutet einen markanten Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptursachen für diesen Rückgang sind der Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und ein sinkender Weinkonsum.
Besonders in der Europäischen Union, zu der die meisten führenden Weinproduzenten gehören, sank die Weinerzeugung auf 138,3 Millionen Hektoliter. Das entspricht einem Rückgang um 3,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Deutschland, als viertgrößtes Weinproduktionsland in Europa, verzeichnete einen signifikanten Rückgang von 9,8 Prozent und produzierte nur noch 7,8 Millionen Hektoliter.
Extreme Wetterbedingungen als Katalysator
Extreme klimatische Ereignisse spielen eine entscheidende Rolle bei diesem Produktionsrückgang. Wie Bildungsserver erklärt, haben sich Wetterextreme wie Starkregen, Hagel, späte Frostperioden sowie Trockenheit stark bemerkbar gemacht. Diese Bedingungen haben nicht nur die Weintrauben negativ beeinflusst, sondern auch zu einem Anstieg von Schädlingsbefall geführt. Besonders dramatisch zeigt sich die Situation in Frankreich, dem zweitgrößten Erzeuger, der mit einer Produktion von nur noch 36,1 Millionen Hektolitern die niedrigste Menge seit 1957 verzeichnet, was einem Rückgang von 23,5 Prozent entspricht.
In Italien, der größten Weinbaunation weltweit, liegt die Produktion ebenfalls unter dem Durchschnitt. Hier wurden 44,1 Millionen Hektoliter produziert, was 6 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegt. Spanien, drittgrößter Erzeuger, meldete eine Produktion von 31 Millionen Hektolitern, was 11,1 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt liegt.
Konsum und Export: Ein rückläufiges Gesamtbild
Die negativen Trends in der Weinproduktion spiegeln sich auch im Konsum wider. Der weltweite Weinkonsum wird für 2024 auf 214,2 Millionen Hektoliter geschätzt, was einen Rückgang um 3,3 Prozent bedeutet und die niedrigste Menge seit 1961 darstellt. In der EU ist der Konsum auf 103,6 Millionen Hektoliter gesunken, was einem Rückgang von 2,8 Prozent entspricht. Deutschland verzeichnete ebenfalls einen Konsumrückgang von 3 Prozent auf 17,8 Millionen Hektoliter.
Trotz der rückläufigen Produktion und des sinkenden Konsums bleibt der Wert der weltweiten Weinexporte stabil. Er wird auf 35,9 Milliarden Euro geschätzt, mit einem nur marginalen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Zudem bleibt der durchschnittliche Exportpreis bei 3,60 Euro pro Liter, was auf einen anhaltenden Trend zu höherpreisigen Weinen hinweist.
In der Diskussion rund um den Klimawandel und dessen Einfluss auf die Landwirtschaft ist es unerlässlich, die Zunahme von extremen Wetterbedingungen zu betrachten. Diese Phänomene, wie sie auch im Bildungsserver beschrieben werden, haben nicht nur Auswirkungen auf die Weinproduktion, sondern prägen auch andere landwirtschaftliche Sektoren. Der menschliche Einfluss durch Treibhausgasemissionen verstärkt die Wahrscheinlichkeit und Intensität klimatischer Extremereignisse, was zusätzliche Herausforderungen für die Weinerzeuger weltweit mit sich bringen wird.