Waiblingen

Warnung vor tödlichen neuen Drogen: Nitazene gefährden unsere Jugend!

Das Landeskriminalamt (LKA) in Baden-Württemberg warnt eindringlich vor der Verbreitung gefährlicher, frei verkäuflicher Drogen, die den klassischen, verbotenen Substanzen nachempfunden sind. Diese neuen psychoaktiven Stoffe fallen aufgrund ihrer modifizierten chemischen Strukturen nicht unter bestehende gesetzliche Verbote, was ihre Verfügbarkeit inforciert. Laut den Warnungen des LKA sind Opioide, Benzodiazepine und Cathinone, wobei letzteres umgangssprachlich auch als „Badesalz“ bekannt ist, besonders häufig betroffen. Die Situation hat sich dramatisch verschärft, da mehrere dieser Substanzen mit schweren Drogen-Todesfällen in Verbindung gebracht wurden. Insbesondere die so genannten Nitazene, die eine ähnlich starke Wirkung wie Fentanyl haben, bereiten den Behörden große Sorgen.

Die Wirksamkeit der Nitazene kann diese sogar um ein Vielfaches übertreffen. Bereits eine geringe Überdosierung kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Diese gefährlichen Substanzen sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Pulver, Tabletten, Pillen und flüssige Zubereitungen.

Globale Warnungen und lokale Herausforderungen

Die Vereinten Nationen warnen ebenfalls vor der rasant wachsenden Verbreitung von Nitazenen, insbesondere in einkommensstarken Ländern, wo sie zunehmend als Ersatz für Heroin eingesetzt werden. Diese synthetischen Drogen sind bis zu 500 Mal stärker als Morphium und haben bereits in mehreren europäischen Staaten zu tödlichen Überdosierungen geführt. Der Rückgang der Opiumproduktion in Afghanistan aufgrund eines Verbots durch die Taliban im April 2022 trägt zur allseits beunruhigenden Situation bei. Experten der UNODC berichten, dass die drastische Verringerung der Opiumproduktion um 74 Prozent die Verbreitung von Nitazenen begünstigt haben könnte. Der Anbau von Schlafmohn liegt nun unter 2.000 Tonnen.

Bisher gibt es keinen signifikanten Angebotsengpass bei Heroin; dennoch besteht die Sorge, dass Konsumenten in Zeiten von Knappheit auf synthetische Ersatzstoffe wie Nitazene oder Fentanyl zurückgreifen könnten. Diese Substanzen sind jedoch mit einem erheblich erhöhten Risiko für tödliche Überdosierungen verbunden.

Wachsende Drogenproblematik in Europa

Der Europäische Drogenbericht 2024 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) verdeutlicht die Herausforderungen, die durch die hohe Verfügbarkeit und das diversifizierte Angebot an Drogen in Europa bestehen. Über 950 neue psychoaktive Substanzen wurden bis Ende 2023 überwacht, darunter sechs von sieben neu gemeldeten synthetischen Opioiden, die als Nitazene identifiziert wurden. Diese neue Drohnemenge korreliert mit einem Anstieg der Drogentodesfälle, insbesondere in Ostseeländern wie Estland und Lettland. Heroin bleibt weiterhin das am häufigsten konsumierte illegale Opioid in Europa, während synthetische Opioide schnell an Bedeutung gewinnen.

Das Phänomen des polyvalenten Drogenkonsums, bei dem mehrere Substanzen gleichzeitig konsumiert werden, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Dies fördert das Risiko, dass Konsumierende unabsichtlich stark konzentrierte oder verfälschte Produkte zu sich nehmen, was ebenso potenziell tödliche Vergiftungen zur Folge haben kann.

Für eine effektive Bekämpfung des Drogenhandels und die Eindämmung des Anstiegs synthetischer Drogen wird die neue Drogenagentur der EU, EUDA, am 2. Juli 2024 ihre Arbeit aufnehmen. Ylva Johannson von der Europäischen Kommission hebt die Notwendigkeit hervor, ein Netzwerk zu schaffen, um dieser wachsenden Bedrohung entgegenzutreten.

Die alarmierenden Zahlen aus den letzten Jahren, insbesondere die höchste Zahl an Drogentoten in Deutschland im vergangenen Jahr, verdeutlichen, wie dringlich die Situation ist. Ein besseres Verständnis der konsumierten Drogen sowie deren Kombinationen ist essenziell für präventive Maßnahmen in der Drogenpolitik.

Zusammenfassend gilt es, die Intensität der Aufklärung über die Gefahren neuer psychoaktiver Substanzen wie Nitazenen zu erhöhen und gleichzeitig präventive sowie therapeutische Ansätze zu stärken, um die Gesundheit und das Wohl der Bevölkerung zu schützen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
zeit.de
Mehr dazu
euda.europa.eu

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