
Am 7. März 2025 wurde ein besorgniserregender Ausbruch von Pferdeherpes im Reitverein Waiblingen bekannt. Derzeit sind umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und Quarantänemaßnahmen in Kraft, um die Verbreitung des hochansteckenden Virus einzudämmen. Infolge der Infektion war ein Pferd stark geschwächt und musste eingeschläfert werden. Derzeit sind nur noch 13 von 40 Pferden im Stall nicht infiziert, was die Herausforderung für den Verein unterstreicht, der finanziell unter der Situation leidet.
Die Ausbruchslage hat sich jedoch stabilisiert, und es wird berichtet, dass die Fiebermessungen bei den infizierten Pferden im Normalbereich liegen. Dennoch bleibt Vorsicht geboten: Das Vereinspony „Chupete“ hat eine schwere Gesichtslähmung überstanden und kämpfte ums Überleben.
Sicherheitsmaßnahmen und Quarantäne
Zugang zum Gelände des Reitvereins kann nur nach vorheriger Anmeldung und gründlicher Desinfektion gewährt werden. Ein Quarantäne-Zelt ist eingerichtet worden, während die Abstände zwischen den Pferden strikt eingehalten werden. Trotz dieser Maßnahmen konnten rund vier Wochen nach dem ersten Ausbruch keine weiteren schweren Fälle beobachtet werden, und der Normalbetrieb mit Reitunterricht bleibt vorerst ausgesetzt.
Pferdebesitzer und -halter müssen sich bewusst sein, dass Pferdeherpes nicht nur durch direkten Kontakt, sondern auch durch Luftübertragung oder virushaltige Sekrete übertragen werden kann, wie reiterrevue.de erläutert. Die Symptome variieren stark, von Fieber und Husten bis hin zu neurologischen Ausfällen, die sich bis zu 10 Tage nach der initialen Infektion zeigen können.
Impfstrategie und Prävention
Im Waiblinger Stall besteht seit langem eine Impfpflicht, was als entscheidend für die Eindämmung des Virus angesehen wird. Laut kernkompetenz-pferd.de leidet ein Großteil der Pferde weltweit an latentem EHV, das bei Stress reaktiviert werden kann. In Deutschland hatten Schätzungen zufolge 85-90% der Pferde Kontakt mit equinen Herpesviren, wobei EHV1 und EHV4 die häufigsten Erreger sind. Trotz dieser hohen Kontakte sind viele Tiere nicht akut krank.
Die Impfung gegen Pferdeherpes ist ein kontroverses Thema, da es jedoch wichtig ist, dass alle Pferde in einem Stall geimpft werden, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Diese ist bei einer Impfquote von 70-80% gegeben. Viele Besitzer zögern jedoch, da die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet und regelmäßig alle sechs Monate erneuert werden muss.
Die bevorstehenden Herausforderungen für den Reitverein sind nicht nur gesundheitlicher, sondern auch finanzieller Natur. Der Ausbruch hat den Reitbetrieb für fast zwei Monate lahmgelegt. Der Verein ist daher auf Spenden angewiesen, um diese schwierige Zeit zu überstehen.
Obwohl Pferdeherpes für Menschen und andere Tiere harmlos ist, bleibt es imperative, infizierte Tiere zu isolieren und Maßnahmen zur Vermeidung von Virusübertragungen zu treffen. Regelmäßige Temperaturkontrollen und Hygienemaßnahmen sind unerlässlich, um weitere Ausbrüche zu verhindern. Pferdehalter sind auch aufgerufen, ihren Aktionsradius zu reduzieren und direkten Kontakt mit anderen Pferden zu vermeiden, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten.