
Die bemannte Rückhol-Mission für zwei US-Astronauten von der Internationalen Raumstation (ISS) hat sich aufgrund technischer Schwierigkeiten verzögert. Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore befinden sich seit Juni 2023 an Bord der ISS und hatten ursprünglich geplant, ihre Rückkehr im August 2024 zu vollziehen. Doch der geplante Flug des „Crew Dragon“ von SpaceX wurde kurz vor dem Start aufgrund eines hydraulischen Problems am Boden gestoppt, ohne dass ein neuer Starttermin bekannt gegeben wurde.
Die aktuelle Mission, die unter dem Namen „Crew 9“ läuft, besteht neben Williams und Wilmore aus den Astronauten Nick Hague und Alexander Gorbunow. Diese sind seit Ende September 2023 aktiv an Bord der ISS. Während „Crew 9“ einige Tage später zur Erde zurückkehren soll, wird die nächste Mannschaft, „Crew 10“, die aus den US-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers, dem japanischen Astronauten Takuya Onishi sowie dem russischen Kosmonauten Kirill Peskow besteht, bis zum Herbst im All bleiben.
Technische Herausforderungen und Verzögerungen
Boeing sieht sich gleichfalls mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit dem „Starliner“-Raumschiff, das aufgrund von Antriebssystemproblemen und technischen Fehlfunktionen bei seiner Rückkehr zur Erde auf Schwierigkeiten stößt. Nach einem erfolgreichen Docking an der ISS am 7. Juni 2024, sollte die Mission, die ursprünglich auf acht Tage angesetzt war, verlängert werden. Die NASA prüft derzeit mehrere Optionen für die Rückkehr, die voraussichtlich bis Februar 2025 dauern könnte, einschließlich der Möglichkeit, den „Starliner“ leer zurück zur Erde zu fliegen, was jedoch eine Software-Rekonfiguration erfordert.
Die Probleme mit dem Boeing-Raumschiff stehen im Kontrast zu den durchweg zuverlässigen Missionen von SpaceX, was potenziell als Rückschlag für Boeing im Wettbewerb um zukünftige NASA-Aufträge gesehen werden könnte. Boeing hat rund 1,6 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung des „Starliners“ investiert; daher wäre der Einsatz eines SpaceX-Raumschiffs für den Rücktransport der „Crew 9“ eine deutliche Enttäuschung für das Unternehmen. Die NASA wird in der nächsten Woche eine entscheidende Entscheidung getroffen, die den weiteren Verlauf der Missionen beeinflussen könnte.
Internationales Umfeld und zukünftige Expeditionen
Die internationale Zusammenarbeit im Bereich der ISS wird durch geopolitische Faktoren zusätzlich belastet. Die Kontroversen um die russische Invasion in der Ukraine haben die Beziehungen im Bereich der Raumfahrt und insbesondere die Kooperation mit Russland angespannt. Dies stellt die Zukunft zahlreicher Projekte in Frage und wirft Fragen zu den anstehenden Expeditionen auf.
Insgesamt zeigt diese komplexe Situation, wie anfällig Raumfahrtmissionen für technische und politische Einflüsse sein können. Die Entwicklung der nächsten Schritte zeigt, wie wichtig sowohl technische Innovationen als auch internationale Zusammenarbeit für die Erforschung des Weltraums sind.