
Der Zwiebelrostbraten, ein klassisches Gericht der deutschen Küche, erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit im Rems-Murr-Kreis. Aktuelle Preisanalyse zeigen, dass die Preise für dieses Gericht zwischen 25 und 32 Euro liegen. Diese Steigerungen werfen Fragen auf, insbesondere im Kontext der finanziellen Situation vieler Gäste, wie das Statistische Landesamt in Fellbach berichtet. Laut deren Daten gab es im Jahr 2024 einen „deutlichen Umsatzrückgang“ im Gastgewerbe von Baden-Württemberg, was die Überlegung stützt, ob viele Menschen Restaurants aus finanziellen Gründen meiden. ZVW berichtet darüber.
In diesem angespannten wirtschaftlichen Klima versucht der Waiblinger Gastwirt Matthias Hönes durch drastische Preissenkungen einen neuen Trend zu setzen. Seit Februar 2025 senkt er die Preise aller Tagesgerichte auf nur 6,90 Euro. Diese Aktion, die befristet auf einen Monat ist und zwischen 11 und 17 Uhr gültig, zielt darauf ab, dreimal so viele Gäste in sein Restaurant zu locken. Laut Hönes ist der Zwiebelrostbraten das meistgenutzte Gericht während dieser Aktion, erfreut sich jedoch in der Regel eines Normalpreises von 29 Euro, sodass der reduzierte Preis von 22 Euro besonders attraktiv ist. Die Qualität der Speisen bleibt dabei unverändert und bezieht sich nicht auf die Portionsgrößen. SWR hat die Einzelheiten dieser Initiative festgehalten.
Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen
Die Aktion von Hönes zieht eine Vielzahl von Gästen an, darunter vor allem Rentner und Familien aus der Umgebung. Dies spiegelt sich in einer bemerkenswerten Steigerung der Mittagsbesuche wider: Nach nur zwei Monaten konnte ein zehnfacher Gästezuwachs und eine tägliche vierfache Belegung der Tische verzeichnet werden. Die hohe Anzahl an Reservierungen führte sogar zu einem Zusammenbruch der Telefonanlage. Diese Preisstrategie hat auch eine soziale Komponente, da im Rahmen der Aktion Gelder für lokale Hilfsorganisationen gesammelt werden; die Spenden erreichten eine mittlere fünfstellige Summe. Kettner gibt einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen in der Gastronomie.
Trotz der sehr niedrigen Preise ist ein stabiler Umsatz in Bezug auf die Getränke zu verzeichnen. Hönes plant, das erfolgreiche Konzept im kommenden Mai im Biergarten fortzusetzen und will unter anderem alle Gerichte tagsüber zum halben Preis anbieten. Diese Initiativen sind notwendig, angesichts der Inflation und der steigenden Kosten, die aktuell viele Gastronomen belasten. Der DEHOGA bestätigt, dass die Ertragslage in der Gastronomie angespannt ist.
Die allgemeine Lage der deutschen Gastronomie ist durch verschiedene Faktoren belastet. Im Jahr 2024 wurde ein preisbereinigter Umsatzrückgang von 2,1 Prozent festgestellt, wobei die klassische Gastronomie besonders gefährdet ist und einen Rückgang von 17,1 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 erlebte. Diese Entwicklungen machen die angespannte politische und wirtschaftliche Lage deutlich, die für die Branche als hinderlich interpretiert wird. Von Bürokratie bis hin zu hohen Energiekosten – all dies hat negative Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung von gastronomischen Betrieben im gesamten Bundesland.