
Am Samstagnachmittag ist in Königsbach-Stein ein 57-jähriger Radfahrer bei einem Alleinsturz schwer verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich gegen 13.40 Uhr auf der Wagnerstraße in Richtung Ortsmitte, als der Radfahrer aus dem Kreisel an der Straße „Am Königsbacher Berg“ fuhr und ohne direkte Unfallbeteiligung zu Fall kam. Aufgrund seiner schweren Verletzungen wurde er mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Der Sachschaden am Fahrrad wird auf etwa 200 Euro geschätzt, wie die Badische Neueste Nachrichten berichten.
Alleinunfälle von Radfahrern sind ein ernstzunehmendes Problem, insbesondere bei den derzeitigen winterlichen Bedingungen. Laut einer Analyse gab es im Jahr 2023 insgesamt 27.400 Radunfälle, bei denen keine weiteren Verkehrsteilnehmer involviert waren. Dabei verzeichnete man rund 6.400 Schwerverletzte und 147 Tote. Alleinunfälle haben sich über die letzten 15 Jahre mehr als verdoppelt, und besonders ältere Menschen, die oft langsamer reagieren und verletzlicher sind, sind betroffen. Über 20 Prozent der allein Verunfallten waren älter als 66 Jahre. Der Großteil dieser Unfälle ereignet sich während der winterlichen Monate, wenn Nässe, Eis und Schnee das Radfahren gefährlicher machen. Die GDV hebt hervor, dass jeder dritte Alleinunfall durch ungenügende Infrastruktur verursacht wird.
Die Risiken des Radfahrens im Winter
Dunkelheit, rutschige Straßen und mangelhafte Infrastruktur sind kritische Risikofaktoren, die nicht unterschätzt werden sollten. Jeder dritte Radfahrer, der alleine verunfallt, fährt zu schnell oder hat einen Alkoholpegel, der den Unfallrisiko verschärft. Außerdem können die spezifischen Merkmale von Pedelecs, die schwerer und leistungsstärker sind, zu schwereren Verletzungen führen als bei herkömmlichen Fahrrädern. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) empfiehlt daher, die Radwege besser instand zu halten und auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig von Laub und Schnee zu befreien.
Die Unfallbilanz auf deutschen Landstraßen zeigt zudem, dass Radfahrende dort häufig übersehen werden. Studien belegen, dass etwa 41 Prozent der schweren Unfälle durch Zusammenstöße mit Autos verursacht werden. Ferner geschieht jeder dritte schwere Radunfall ohne Weiterbeteiligte, oftmals durch Stürze, die insbesondere an Kreuzungen vorkommen. Die Sicherheitslage ist alarmierend, und es bedarf einer klaren Forderung nach Verbesserungen. Ein Appell an die Verkehrsteilnehmer ist unerlässlich: Autofahrer müssen mehr Rücksicht auf Radfahrende nehmen, während Radfahrer belebte Landstraßen vermeiden sollten.
In der Zukunft sind gezielte Kampagnen notwendig, um das Bewusstsein für sicheres Radfahren zu stärken. Die GDV hebt die Wichtigkeit hervor, dass sowohl Kommunen als auch Verkehrsorganisationen geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Infrastruktur zu verbessern und Radfahrende zu schützen.