
Am 27. April 2025 wird die Stadt Pforzheim in eine lebendige Feier des wirtschaftlichen Wandels eintauchen, der Deutschland insbesondere in den 1950er und 60er Jahren prägte. Das Event „Wirtschaftswunder“ findet in der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr statt und zielt darauf ab, die Errungenschaften und den Geist dieser epochemachenden Zeit zu würdigen. In diesem Rahmen werden 125 historische Fahrzeuge, die thematisch und regional geordnet sind, auf dem Marktplatz präsentiert. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Volkswagen Typ 147, auch bekannt als „Fridolin“, der als Symbol für die Veranstaltung dient.
Der Volkswagen Typ 147 hat eine interessante Geschichte. Er wurde zwischen 1964 und 1974 von Westfalia in einer Stückzahl von etwa 6.200 Einheiten gebaut. Nach nur fünf Jahren im Postdienst fanden die meisten dieser Fahrzeuge eine neue Bestimmung. Viele dienen heute als Alltagsautos oder Reisemobile, doch nur noch etwa 200 sind weltweit zugelassen. Frank Breidenstein aus Friolzheim, der Eigentümer eines restaurierten Fridolin, hat eine Leidenschaft für luftgekühlte Fahrzeuge und hat über drei Jahre hinweg sein Modell wiederaufgebaut.
Vielfältige Aktivitäten und Nostalgie
Der Ablauf des Wirtschaftswunders umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, die Besucher und Teilnehmende an die Zeit des Wiederaufbaus und Aufschwungs erinnern sollen. Neben Livemusik von den Bands The Hot Rolls und The Primas sind auch Themenführungen zu den 1950er Jahren geplant. Ein Sensorik-Spaziergang, eine Fotobox, eine Hüpfburg und ein Karussell für Kinder sorgen für Unterhaltung. Für die Kleinsten wird zudem ein Kettcar-Parcours mit originalen Gokarts aus den 1960er Jahren organisiert.
Zusätzlich können Erwachsene eine kostenlose Fahrradüberprüfung in Anspruch nehmen, während ein Tiny House zur technologischen Innovation vorgeführt wird. Eine 55 Meter lange Carrera-Bahn wird ebenfalls Teil der Attraktionen sein. Um den nostalgischen Charakter der Veranstaltung zu unterstreichen, erhalten alle Eigentümer von klassischen Fahrzeugen, die teilnehmen, einen speziellen Pin, der das Design des VW Typ 147 abbildet.
Ein Event mit größerem Ziel
WSP-Direktor Oliver Reitz hat betont, dass die Veranstaltung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein wichtiges Signal setzt. „Das Pforzheimer Wirtschaftswunder gibt uns die Möglichkeit, positive Perspektiven für die Zukunft zu zeigen, insbesondere nach der Corona-Krise“, so Reitz weiter. Unterstützt wird das Event auch durch lokale Unternehmen, darunter die Schlössle Galerie, deren Center-Manager Thomas Fränkle zahlreiche Aktionen, darunter ein Glücksrad, ankündigte.
Die Veranstaltung soll nicht nur Augenblicke der Freude und Nostalgie schaffen, sondern auch einen solidarischen Gedanken fördern: Die Einnahmen aus dem Verkauf der Wirtschaftswunder-Pins kommen der PZ-Aktion „Menschen in Not“ zugute. Diese Initiative zeigt das Engagement der Pforzheimer Gemeinschaft, auch in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen.
Das Pforzheimer „Wirtschaftswunder“ ist mehr als nur eine Feier der Vergangenheit; es ist eine Hommage an den Aufschwung, den Deutschland in den Nachkriegsjahren erlebte. Zwischen 1950 und 1963 stieg die Industrieproduktion real um 185 Prozent, was zu einem Anstieg des Lebensstandards und einer erlebten Wohlstandsgesellschaft führte. Der Slogan „Wohlstand für alle“ wurde dabei zum Leitmotiv dieser Zeit, wie bereits 1957 von der CDU propagiert wurde und das Fundament für die soziale Marktwirtschaft legte, das von Ludwig Erhard geprägt wurde.
Mit einem bunten Programm, historischen Fahrzeugen und dem Rückblick auf eine bedeutende Epoche der deutschen Geschichte, bietet das Pforzheimer „Wirtschaftswunder“ eine ideale Gelegenheit, um in Erinnerungen zu schwelgen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft zu werfen.
bnn.de berichtet, dass das Event am 27. April stattfinden wird. ws-pforzheim.de ergänzt, dass alle Teilnehmenden mit klassischem Fahrzeug einen speziellen Pin erhalten. Weiterführende Informationen zum wirtschaftlichen Hintergrund liefert planet-wissen.de, welche die grundlegenden Veränderungen in der deutschen Gesellschaft der Nachkriegsjahre skizziert.