Pforzheim

Graffiti-Alarm: SWEG kämpft gegen Sprayer mit cleveren Aufklebern!

In den vergangenen Monaten hat die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) zunehmend mit den Folgen illegaler Graffiti zu kämpfen. Die Züge der SWEG werden häufig mit Schmierereien verunstaltet, was nicht nur die Ästhetik beeinträchtigt, sondern auch erhebliche Reinigungskosten verursacht. Diese belaufen sich jährlich auf einen Betrag im unteren bis mittleren sechsstelligen Euro-Bereich. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Zahl der Graffiti-Fälle im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent gestiegen ist. Dies stellt eine große Herausforderung für das Verkehrsunternehmen dar, das unter anderem den Schienenpersonennahverkehr betreibt.

Tobias Harms, der Vorsitzende der SWEG-Geschäftsführung, äußert eine klare Ablehnung gegenüber den Sprayern. Er bezeichnet sie als „Künstler mit krimineller Energie“ und sieht ihr Handeln als Straftat an. In einem innovativen Ansatz versucht die SWEG, die unbekannten Sprayer mit Humor zu konfrontieren. Dabei wird auf Graffiti ein Aufkleber geklebt, der das Erkennungszeichen des Sprayers verdeckt. Die Aufkleber tragen den provokanten Schriftzug: „Graffiti auf Zügen hat keinen SWAG. Mach lieber was Sinnvolles.“ Der Begriff „SWAG“ stammt aus der US-amerikanischen Rapszene und bezeichnet eine lässig-coole Ausstrahlung. Mit dieser Maßnahme will die SWEG nicht nur die Sprayer zur Rede stellen, sondern auch Nachwuchskräfte für ihr Unternehmen gewinnen.

Initiativen zur Bekämpfung von Graffiti

Zusätzlich zu den Maßnahmen der SWEG wird in Pforzheim der Kampf gegen illegale Graffiti durch ein Anti-Graffiti-Mobil verstärkt. Die Stadt hat auf die zunehmende Problematik reagiert und ermöglicht es Bürgern, Schmierereien über die städtische AbfallApp zu melden. Dies geschieht durch das Hochladen eines Bildes und einer genauen Ortsbeschreibung. Die Technischen Dienste der Stadt kümmern sich um die Beseitigung von Graffiti an städtischen Gebäuden. Bei privaten Fassaden wird der Kontakt zum Eigentümer hergestellt, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

Die Stadt bietet auch Fördermöglichkeiten zur Beseitigung von Graffiti an: Eigentümer können zwischen Eigenleistung und der Beauftragung der Technischen Dienste wählen. Dabei können Kosten bis zu 2.000 Euro pro Jahr für Eigenleistungen gefördert werden. Für das Jahr 2024/2025 hat der Gemeinderat insgesamt 84.500 Euro im Doppelhaushalt bereitgestellt, um diese Initiative zu unterstützen.

Gesamtwirtschaftlicher Schaden

Der bundesweite Schaden durch Graffiti, insbesondere an Bahnhöfen, Zügen und Unterführungen, wird von der Deutschen Bahn auf etwa 12 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Diese enormen finanziellen Belastungen verdeutlichen die Dringlichkeit effektiver Maßnahmen gegen illegale Graffiti. Die SWEG, die fast 2.000 Mitarbeiter beschäftigt und seit 2018 auch die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) sowie die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH betreibt, sieht sich in diesem Kontext herausgefordert.

Graffiti stellt nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern hat auch direkte wirtschaftliche Auswirkungen auf Verkehrsunternehmen und Städte. Die Anstrengungen der SWEG und der Stadt Pforzheim zeigen, dass sowohl Humor als auch technologische Lösungen notwendig sind, um diesem Problem wirksam zu begegnen. In einer Zeit, in der der öffentliche Nahverkehr zunehmend gefördert wird, könnte ein sauberer und ansprechender Erscheinungsbild entscheidend für die Akzeptanz in der Bevölkerung sein. Besondere Aufmerksamkeit ist daher den kreativen Ansätzen der SWEG und den Initiativen von Pforzheim zu widmen.

Die verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung von Graffiti in Baden-Württemberg sind Teil eines größeren Kampfes gegen diese Form von Vandalismus. Innovative Ansätze, die sowohl Bürger einbeziehen als auch den Humor aufgreifen, könnten der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lösung sein. Zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich sollten aufmerksam verfolgt werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
pforzheim.de
Mehr dazu
ablison.com

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