
Am 23. Februar 2025 jährt sich das verheerende Bombardement auf Pforzheim durch die Royal Air Force zum 80. Mal. In der Bombennacht im Jahr 1945 kamen rund 18.000 Menschen ums Leben, und die Stadt wurde nahezu vollständig zerstört. In Gedenken an die Opfer dieser Tragödie sowie an die Opfer des NS-Regimes plant die Stadt Pforzheim zahlreiche Veranstaltungen, die unter dem Motto „Erinnern, Gedenken, Gestalten“ stehen. Dies betont auch Oberbürgermeister Peter Boch, der die Bedeutung des Gedenkens für die Fortdauer von Demokratie und Frieden hervorhebt, wie pforzheim.de berichtet.
Das umfassende Programm am Gedenktag umfasst mehrere zentrale Veranstaltungen. Um 12 Uhr beginnt das Gedenken auf dem Hauptfriedhof mit einer Ansprache von Peter Boch. An den Gräbern können die Teilnehmer Rosen ablegen, um ihre Anteilnahme und Trauer auszudrücken. Im weiteren Verlauf des Nachmittags wird zwischen 17.30 und 18 Uhr ein Zug über die „Friedenswege“ zum Marktplatz stattfinden. Um 18.30 Uhr wird ein „Lichtermeer“ im Stadtlabor organisiert, gefolgt von einem Abendgedenken um 19.20 Uhr, das musikalische Beiträge und einen interreligiösen Segen beinhaltet. Während den 22 Minuten, in denen der Bombenangriff stattfand, läuten die Kirchenglocken um 19.50 Uhr. Im Anschluss wird Benjamin Brittens „War Requiem“ auffgeführt, was die Stimmung des Gedenkens untermalt.
Vielfältige Gedenkformate
Das Gedenken orientiert sich nicht nur an der Historie, sondern bietet auch moderne Zugänge. So wird es einen ökumensichen Gottesdienst in der Stadtkirche geben, der um 10 Uhr beginnt, gefolgt von weiteren Gottesdiensten in verschiedenen Kirchen des Stadtgebiets. Eine musikalische Andacht ist für 18.30 Uhr in der Schloßkirche St. Michael geplant. Eine Demonstration mit dem Titel „80 Jahre mahnen – Der Zerstörung entgegentreten“ wird um 16.30 Uhr veranstaltet, und der Tag wird abgerundet durch Filmvorführungen im Kommunalen Kino, wie „Code Yellowfin“ und „Die Bombennacht“, welche wichtige Aspekte der Stadtgeschichte thematisieren.
Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen wird auch an vorhergehenden Tagen ein Rahmenprogramm angeboten. Dieses umfasst Bildtafeln in der Innenstadt, die vom 5. bis 25. Februar ausgestellt sind, sowie spezielle Ausstellungen, etwa vom 14. bis 28. Februar im TurmQuartier zum Thema „Deportiert aus den Hochvogesen“. Führungen und Vorträge, darunter Stadtführungen zu den Themen „Zerstörung und Wiederaufbau Pforzheims“ und „Pforzheim im Nationalsozialismus“, werden den Programmpunkt des Gedenkens ergänzen. Der Pforzheimer Friedenspreis wird am 20. Februar verliehen, was ebenfalls Teil der insgesamt rund 30 geplanten Veranstaltungen ist, die bnn.de umrissen hat.
Für Kinder und Schüler sind spezielle Gedenkaktionen sowie Friedens-Andachten und Kunstaktionen geplant, um das Bewusstsein für die Geschichte der Stadt zu schärfen. Digitale Gedenkübertragungen und die Möglichkeit zur Online-Unterzeichnung der „Erklärung zum 23. Februar“ bieten zudem zeitgemäße Wege des Gedenkens an.