
Am Donnerstag, den 5. März 2025, finden in Schwäbisch Gmünd und Mutlangen Warnstreiks statt, die von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ausgerufen werden. Dabei sind zahlreiche Beschäftigte zu befristeten Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen sind die Stadt Schwäbisch Gmünd sowie die Stauferklinik in Mutlangen. Der Warnstreik in Mutlangen beginnt mit der Frühschicht und dauert bis zur Spätschicht, wobei während dieser Zeit keine planbaren Operationen und Untersuchungen stattfinden. Eine Notdienstvereinbarung wird jedoch sicherstellen, dass in Notfällen genug Personal zur Verfügung steht.
In Schwäbisch Gmünd beteiligen sich alle Beschäftigten an einem ganztägigen Warnstreik. Hierzu zählen unter anderem die Kindertagesstätten, gewerbliche Bereiche, das Hallenbad und Teile der Verwaltung. Eltern in den betroffenen Kindertagesstätten wurden bereits über die Beeinträchtigungen informiert. An dem Streik nehmen viele Mitarbeiter teil, die in Bussen zur Streikkundgebung vor dem Stauferklinikum fahren.
Forderungen und Hintergründe
Verdi fordert eine Entgelterhöhung um 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich für die Beschäftigten und 200 Euro mehr für die Auszubildenden. Gerichtet werden die Forderungen auch auf eine zusätzliche Freistellung von drei Tagen sowie eine neue Regelung zur Altersteilzeit und die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“, um den Beschäftigten mehr Zeitsouveränität zu ermöglichen. Im Verdi-Bezirk Ulm-Oberschwaben sind rund 25.000 Tarifbeschäftigte betroffen, die durch die gestiegenen Anforderungen in den letzten Jahren stark belastet sind.
Frank Werneke, der Vorsitzende von Verdi, warnt vor der angespannten Situation in den öffentlichen Einrichtungen. Er betont, dass viele Kommunen am Rande ihrer Handlungsfähigkeit sind und die Beschäftigten zunehmend überlastet werden. Der Bund überträgt den Kommunen immer mehr Aufgaben, die von einer begrenzten Zahl von Beschäftigten kaum bewältigt werden können. Verdi erwartet bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am 14. März in Potsdam startet, konkretes Entgegenkommen von den Arbeitgebern.
Streiks als Zeichen des Widerstands
Bereits im Februar kam es zu Warnstreiks am Ostalbklinikum in Aalen, die die prekäre Lage der Mitarbeiter im Gesundheitssektor verdeutlichten. Auch die Klinikleitung in Mutlangen hat Verständnis für die Sorgen der Mitarbeiter, sieht aber derzeit keine ausreichende Gegenfinanzierung für die geforderten Tariferhöhungen. Es wird erwähnt, dass der Klinikvorstand Personalkostensteigerungen von 3,9 Prozent eingeplant hat, einschließlich der Erhöhungen bei Sozialversicherungen.
Die aktuelle Tarifverhandlung betrifft über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass die geforderten Entgelte, auch für Beamtinnen, Richterinnen und Soldaten, ernst genommen werden, um die Wohnqualität im öffentlichen Dienst zu verbessern. Laut Verdi sind etwa 500.000 Stellen unbesetzt und bis zum Jahr 2030 müssen rund eine Million Stellen altersbedingt nachbesetzt werden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, adäquate Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Beschäftigten besser zu entlohnen.