
Schwäbisch Gmünd hat erneut seine Position als „Familienbewusste Kommune plus“ gefestigt. Diese Auszeichnung wurde am 18. Januar 2025 von Iris Fahle, einem Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Familie Baden-Württemberg, überreicht. Mit einer beeindruckenden Punktzahl von 514 von maximal 630 Punkten, was 86,2 Prozent entspricht, wurde die Stadt für ihre vielfältigen Angebote und ihre engagierte Unterstützung bedürftiger Familien gewürdigt. Dies ist bereits die dritte Auszeichnung in Folge und macht Schwäbisch Gmünd zur einzigen Kommune in Ostwürttemberg, die sich mit diesem Titel schmücken darf, berichtet die Gmünder Tagespost.
Birgit Schmidt, Leiterin des „Arbeitsgebiet Familie“ im Sozialamt, thematisierte bei der Vergabe die steigenden Bedürfnisse bedürftiger Familien. Während früher vor allem kleine Annehmlichkeiten wie Friseurgutscheine gefragt waren, stehen heute existenzielle Bedürfnisse wie Lebensmittel-Gutscheine im Vordergrund. Schmidt betonte, dass viele Familien um ihre finanziellen Mittel kämpfen müssen. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass Armut, besonders Kinderarmut, auch in Schwäbisch Gmünd ein ernstzunehmendes Problem darstellt.
Zertifizierung und Engagement für Familien
Die Zertifizierung zur „Familienbewussten Kommune plus“ wird durch ein umfangreiches Bewertungssystem bestimmt. Insgesamt wurden elf Handlungsfelder geprüft, in denen Schwäbisch Gmünd besonders gut abschneiden konnte. Beispiele dafür sind die 100 Prozent in der Förderung und Unterstützung der Familie sowie 95 Prozent im Bereich Freizeit und Kultur. Der Prozess zur Verbesserung der familienfreundlichen Kommunalpolitik wird fortgesetzt, und die Stadt bleibt aktiv in Initiative wie dem lokalen Bündnis für Familie „Aktion Familie“ engagiert, erläutert die Stadtverwaltung auf der offiziellen Webseite schwaebisch-gmuend.de.
Die heutige Situation zeigt jedoch auch die Herausforderungen, die mit der Armutsprävention verbunden sind. Am 30. November 2023 fand in Berlin eine Fachkonferenz zum Thema „Armutsprävention vor Ort“ statt, zu der Ekin Deligöz, die Nationale Koordinatorin für Kinderchancen, einlud. Ziel dieser Konferenz war die Entwicklung integrierter Strategien zur Armutsprävention und die Diskussion von Best-Practice-Beispielen. Die Besorgnis über die Notwendigkeit eines starken Zusammenwirkens aller verantwortlichen Ebenen ist nicht zu übersehen. So stellt der Verband auch den Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ vor, der im Juli 2023 beschlossen wurde und bis 2030 läuft. Hierbei geht es darum, benachteiligten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu essentiellen Ressourcen zu ermöglichen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums bmfsfj.de.
Insgesamt sind Städte wie Schwäbisch Gmünd gefordert, nicht nur durch Auszeichnungen das Wohl von Familien zu fördern, sondern auch aktiv gegen die ansteigende Armut zu kämpfen, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Die Anerkennung zur „Familienbewussten Kommune plus“ kann als Ansporn dienen, diese Herausforderungen entschlossen anzugehen und gleichzeitig die wichtigen Angebote für die Bürger weiter auszubauen.