
Der Gmender Fasnet, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, hat sich zu einem wichtigen kulturellen Ereignis in Schwäbisch Gmünd entwickelt. [remszeitung.de] berichtet, dass der erste Faschingsumzug 1975 initiiert von der Feuerwehr stattfand und durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Norbert Schoch unterstützt wurde. Die historische Bedeutung des Umzugs ist unbestritten, und die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Gmender Fasnet, die heute als Gmender Fasnet e.V. bekannt ist, war ein entscheidender Schritt zur Etablierung dieser Tradition.
Das ehrenamtliche Engagement vieler Gruppen und Einzelpersonen ist entscheidend für den Erfolg der verschiedenen Veranstaltungen. Dazu gehören nicht nur der Faschingsumzug selbst, sondern auch der Rathaussturm, die Prunksitzung und ein internationales Guggenmusikfestival. Jährlich ziehen diese Großereignisse Zehntausende von Besuchern an, die sich am bunten Treiben erfreuen und die Freude des Närrischen Prinzenpaares sowie der Tanzgarden feiern. Auch kleinere Veranstaltungen in sozialen Einrichtungen tragen zur Verbreitung des Fasnetsgeistes bei.
Die Wurzeln der Gmender Fasnet
Die Gmender Fasnet hat tiefe Wurzeln, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Schon damals wurde in Gmünd mit Kappenabenden und Tanzveranstaltungen in Gasthöfen die Fasnacht gefeiert. Doch die Zeit der Nationalsozialisten brachte einen dunklen Schatten auf die Tradition, da die Fasnachtsaktivitäten stark kontrolliert wurden. 1938 entstand das Gmünder Silbermännle, das als Symbolfigur der Gmender Fasnet gilt und auf einer Legende um den Kunsthandwerker Ignaz Eusebius Storr basiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Fasnet jedoch in Vergessenheit.
Erst in den 1950er Jahren gab es erste Versuche, die Fasnet wiederzubeleben, inspiriert durch Fernsehsendungen. Der ADAC-Ortsverein nahm den ersten Anlauf zu einem Gmünder Faschingsumzug, der jedoch nicht nachhaltig war. Im Vergleich dazu konnten die Gmünder neidvoll auf den erfolgreichen Umzug in Donzdorf blicken, der 1958 ins Leben gerufen wurde. In der heutigen Zeit sieht die Situation jedoch anders aus, denn der Gmender Fasnetumzug, der am 4. März 2025 stattfinden wird, gilt als einer der schönsten und größten Umzüge in der Region.
Ein Fest für alle
Der Umzug, der um 13:30 Uhr am Bockstor startet, zieht jährlich bis zu 60.000 Besucher an. Die Route führt durch die Stadt und bietet zahlreiche Moderationsstellen sowie Bewirtungszelte. Nach dem Umzug findet der traditionelle Kehraus im Prediger statt, wo die besten Beiträge in verschiedenen Kategorien prämiert werden, darunter Motivwagen, Guggenkapellen, Musikkapellen, Fußgruppen und Hexengruppen. Auch die Gmünder Hüpfer und die Prinzengarde zeigen nach dem Umzug ihre Tänze, was das Fest rund macht.
Diese Fasnachtsfeierlichkeiten sind nicht nur regional verwurzelt. Weltweit wird der Karneval als „fünfte Jahreszeit“ gefeiert, vom 11. November bis Aschermittwoch im Februar. Dabei sind die Umzüge, Festwagen und die traditionell bunten Kostüme wesentliche Elemente. Die Wurzeln des Faschings liegen im Brauchtum der katholischen Kirche und sind eng mit der Fastenzeit verbunden. Während in Gmünd und vielen anderen Orten die Fasnet fröhlich gefeiert wird, gibt es zahlreiche Variationen des Karnevals weltweit, wie den berühmten Karneval in Rio de Janeiro oder den venezianischen Karneval, der mit seinen historischen Kostümen und dem „Flug der Taube“ einzigartige Erlebnisse bietet [geo.de].
In der Vorfreude auf die nächsten Festlichkeiten wird die Rems-Zeitung eine Serie mit Erinnerungen an die Gmender Fasnet veröffentlichen. Dies erlaubt nicht nur einen Rückblick auf 50 Jahre Fasnacht in Schwäbisch Gmünd, sondern lässt auch die Frage offen, wie sich die Traditionen weiterentwickeln und welchen Einfluss die heutige Gesellschaft auf diese Form des Feierns haben wird. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der Webseite der Gmender Fasnet e.V.