Mannheim

Ludwigshafen: Neue Genossenschaft soll Wohnraum günstiger machen!

In der Heinrich-Pesch-Siedlung (HPS) in Ludwigshafen wird eine neue Baugenossenschaft ins Leben gerufen, um den steigenden Mietpreisen in der Stadt entgegenzuwirken. Dies wurde im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 29. Januar 2025 im Heinrich Pesch Haus bekanntgegeben. Heike Guerra von der VR Bank Rhein-Neckar erklärte dabei die Wurzeln und Relevanz von Genossenschaften, die seit dem 19. Jahrhundert existieren. In ihrer Ansprache erwähnte sie, dass die Mietpreise in Ludwigshafen aufgrund einer wachsenden Bevölkerung weiterhin ansteigen werden, was die Notwendigkeit für kostengünstigen Wohnraum verstärkt.

Joachim Bettinger von der Oekogeno Baugenossenschaft erläuterte die Kostenmiete, die unter der Marktmiete liegt. Dies wird durch eine gezielte Nutzung von Überschüssen der Genossenschaft ermöglicht, die sowohl an die Genossen ausgezahlt oder als Dividende an Fördergenossen verteilt werden können. Dr. Michael Böhmer und Sebastian Kloster berichteten über die Planung von circa 70 Genossen und 46 Wohnungen, die eine Fläche von 30 bis 120 Quadratmetern umfassen. Ein Drittel dieser Wohnungen könnte als sozial geförderter Wohnraum realisiert werden, abhängig von der Zustimmung der Genossen.

Finanzierung und Förderung

Die Genossenschaft sieht vor, dass der Bau über Eigenkapital der Genossen finanziert wird. Ein vorläufiges Rechenbeispiel schätzt, dass etwa 35 Prozent der Baukosten durch Eigenkapital aufgebracht werden müssen. Zudem bestehen Möglichkeiten für KfW-Förderungen, die mit einem Zinssatz von 0,55 Prozent und einem Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent für Darlehen bis zu 100.000 Euro pro Genossen angeboten werden. Die Genossen profitieren von Mietpreisen, die unter dem Marktpreis liegen, und erhalten ihr Eigenkapital bei Ausscheiden zurück.

Ab sofort können Interessensbekundungen für die Baugenossenschaft abgegeben werden. Eine vorläufige Mitgliedschaftserklärung ermöglicht die Teilnahme an Workshops im ersten Halbjahr 2025, was insbesondere jüngere Menschen dazu einlädt, sich über die Genossenschaft zu informieren und aktiv mitzuwirken.

Die Mietpreisentwicklung in Ludwigshafen

Der aktuelle Mietspiegel für Ludwigshafen, der seit dem 1. August 2023 gültig ist, illustriert die steigenden Mietpreise und die damit verbundenen Herausforderungen. Der Mietspiegel wurde durch das Institut für empirische Analysen (EMA) erstellt und basiert auf einer umfassenden Erhebung, die unter zufällig ausgewählten Mietern durchgeführt wurde. Dabei wurden über 3.000 verwertbare Erhebungsbögen gesammelt. Der Mietspiegel stellt eine wichtige Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter dar und dokumentiert die ortsübliche Vergleichsmiete.

Die aktuelle Mietpreisentwicklung zeigt durchschnittliche Mietpreise in Ludwigshafen zwischen 10 und 13 Euro pro Quadratmeter, je nach Lage und Ausstattung der Wohnungen. Historisch betrachtet waren die Mietpreise in den 1990er Jahren stabil und lagen zwischen 5 und 7 Euro pro Quadratmeter. Die steigende Nachfrage, bedingt durch eine verbesserte Infrastruktur und die Wirtschaftskraft von Unternehmen wie BASF, hat zu einem Anstieg der Mietpreise geführt.

Die Stadtverwaltung plant nun Maßnahmen zur Entlastung des Wohnungsmarktes, wie den Bau neuer Wohngebiete und die Förderung sozialen Wohnungsbaus. Trotz aller Bemühungen bleibt die hohe Nachfrage nach zentral gelegenen Immobilien weiterhin eine Herausforderung, die zu einem weiteren Anstieg der Mietpreise führen könnte.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mrn-news.de
Weitere Infos
ludwigshafen.de
Mehr dazu
aktueller-mietspiegel.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert