
Im Mai 2025 wird das Theater Tempus fugit in Lörrach eine Großproduktion von „Die unendliche Geschichte“ auf die Bühne bringen, an der auch zahlreiche Kinder teilnehmen werden. Diese Teilhabe fördert nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern auch die Kreativität der jungen Akteure, wie Verlagshaus Jaumann berichtet. Lisa Wilfert, die als Theaterpädagogin seit zweieinhalb Jahren für das Tempus fugit tätig ist, wird die Kinder in diesem bedeutenden Projekt unterstützen.
Wilfert, 35 Jahre alt, hatte bereits während ihrer Zeit in Leipzig den Wunsch, mit geflüchteten Menschen zu arbeiten. Jedoch erfuhr sie dabei nicht die Unterstützung, die sie sich erhofft hatte. Ihr Engagement für die Arbeit mit Kindern sieht sie als eine Verantwortung, die durch historische Erfahrungen geprägt ist. Ihr Kollege, die Heilpädagogin und Theaterpädagogin Annabelle Knolle, hat das Projekt im Jahr 2019 ins Leben gerufen, inspiriert durch die ansteigende Zahl an Schutzsuchenden in Deutschland seit 2015.
Das jährliche „Und Tschüss“-Event
Ein fester Bestandteil des Programms ist der jährliche „Und Tschüss“-Workshop, an dem alle Hausgruppen teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit wird das Spielzeitteam des Theaters verabschiedet und die Kinder können mit kreativen Beiträgen ihren Dank und ihre Wertschätzung zeigen.
Die theaterpädagogische Arbeit hat nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern wird auch durch aktuelle bildungspolitische Diskussionen geprägt. In den letzten Jahren hat sich eine verstärkte Forderung nach empirischem Nachweis der Wirksamkeit educationaler Methoden entwickelt. Diese Entwicklung ist vor allem durch die PISA-Studien angestoßen worden, die strukturelle Veränderungen im deutschen Schulsystem fordern. Dabei steht die Sprachförderung von SchülerInnen mit Migrationshintergrund zunehmend im Fokus.
Theater und Sprachförderung
In diesem Kontext spielen Theatermethoden eine entscheidende Rolle im Fremdsprachenerwerb. Diese Methoden, die Übungen, Technologien und kreative Ansätze umfassen, sind als vielversprechende Ansätze im Unterricht anerkannt. Steuerungen im Bildungsbereich tendieren zunehmend zu evidenzbasiertem Lehren. Empirische Wenden in der Fremdsprachenforschung haben zahlreiche Initiativen hervorgebracht, die sich mit der Überprüfung von Unterrichtspraktiken und deren Effektivität auseinandersetzen, so berichtete Academia.
Die Ansätze einer transkulturellen Theaterarbeit bieten nicht nur eine Möglichkeit, Sprachbarrieren zu überwinden, sondern fördern auch das Verständnis für kulturelle Unterschiede. Laut einem Bericht von Bildungswerkstatt Migration sind Theaterprojekte eine wertvolle Plattform, um den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen zu stärken und neues Lernen zu ermöglichen.
Das Engagement von Wilfert und Knolle im Theater Tempus fugit ist daher nicht nur eine kulturelle Initiative, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur sozialen Integration. Die bevorstehende Produktion zeigt, wie Kunst Bildung und Gemeinschaft fördern kann.