
Die Spargelsaison hat in der Region um Heilbronn begonnen, was lokale Erzeuger und Genießer gleichermaßen erfreut. Mit den jüngsten warmen Temperaturen sprießt der Spargel auf den Feldern, und Landwirte setzen alles daran, ihren Ertrag zu optimieren. Heimische Produzenten betrachten den Spargelanbau als wichtiges Standbein ihrer Betriebe. Georg Grötzinger, Inhaber des Spargelhofes Grötzinger in Brackenheim, berichtet von bereits 150 Kilo Ernte pro Tag, während die Saison im vollen Gange ist.
Die Anbaubedingungen sind für den Spargel entscheidend. Auf schweren, heimischen Lehmböden, die traditionell als ungeeignet für den Spargelanbau gelten, hat Grötzinger dennoch Erfahrungen gesammelt. Die mineralischen Lehmböden verleihen dem Spargel einen besonderen Geschmack und benötigen weniger Bewässerung. Um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, setzen die Landwirte Folien und Gewächshaustunnel ein. Temperaturfühler im Boden helfen, die optimale Wachstumsbedingungen zu überwachen. Grötzinger strebt dabei eine Erddammtemperatur von 22 Grad an, da hohe Temperaturen die Qualität und den Verkauf beeinträchtigen können.
Den richtigen Boden und die passende Pflege
Der ideale Boden für den Spargelanbau ist tiefgründig, humusreich und nährstoffreich. Zudem sollte er einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,8 aufweisen. Ein gut durchlässiger Boden unterstützt das Wachstum der Pflanzen und kann durch Kompost oder gut verrotteten Mist verbessert werden. Besonders Grünspargel gedeiht in mittelschweren Böden, während Bleichspargel, der unter der Erde wächst, lockere, sandige Böden benötigt, die eine gute Durchlässigkeit gewährleisten.
Vor der Pflanzung sollte das Beet im Herbst tief umgegraben und Unkraut entfernt werden. Die Pflanzen verbleiben mindestens 10 Jahre am gleichen Standort. Das Anlegen von 40 Zentimeter breiten und 30 Zentimeter tiefen Gräben, gefüllt mit Mist oder Kompost, ist essenziell. Im ersten Jahr erfolgt keine Ernte; die ersten Stangen können erst ab dem dritten Standjahr gestochen werden.
Erntezeit und Bedeutung für lokale Betriebe
Die Erntezeit beginnt, sobald die Erdschicht Risse zeigt oder der Spargel durch die Erdoberfläche bricht. Besonders der „Spargel-Stechen“-Prozess verlangt Schnelligkeit und Geschick, da Sonnenlicht die Spargelköpfe violett einfärbt und deren Geschmack beeinträchtigen kann. Die Ernte erfolgt vorsichtig, um die Pflanzen nicht zu verletzen, und dank der Verwendung von schwarzer Folie bleibt der Spargel frisch und geschmackvoll.
Die heimische Spargelsaison dauert traditionell bis Ende Juni. Dieses Jahr bleibt der Preis für den Spargel stabil im Vergleich zum Vorjahr, was den heimischen Betrieben zugutekommt. Sonderkulturen wie Spargel und Erdbeeren sind für viele kleinere Betriebe überlebenswichtig, da sie eine bedeutende Einnahmequelle darstellen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Spargelsaison, wie wichtig der lokale Anbau ist, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Wirtschaft der Region.