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Farbattacke auf Heidelberg Materials: Protest gegen CO2-Emissionen!

Ein 26-jähriger Mann hat am Samstag in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) das Gebäude des Baustoffherstellers Heidelberg Materials mit grüner Farbe besprüht. Dabei verwendete er einen mit Farbe präparierten Feuerlöscher. Ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer beobachtete den Vorfall und informierte umgehend die Polizei, die den Mann kurz darauf festnahm. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen.

Die Aktivistengruppe End Cement erklärte sich für die Farbattacke verantwortlich und bezeichnete den Mann als „Unterstützer“. Mit dieser Aktion wollte die Gruppe auf die „enormen CO2-Emissionen des Konzerns“ aufmerksam machen. End Cement fordert, dass in der Bauindustrie vermehrt natürliche Rohstoffe wie Holz oder Lehm anstelle von Zement oder Beton verwendet werden. Die Aktivisten campieren seit Freitag in Zelten vor der Konzernzentrale von Heidelberg Materials und wollen bis zum 11. April protestieren. Ihr Protest wird von anderen Klimaschutzgruppen unterstützt, die ebenfalls gegen die klimaschädlichen Bauprojekte des Unternehmens mobil machen.

Klimaschutz und CO2-Emissionen in der Zementindustrie

Heidelberg Materials steht in der Kritik, da die Zementproduktion zu den klimaschädlichsten Industrien zählt. Sie ist für bis zu acht Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Um diesem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen angekündigt, den CO2-Ausstoß bis 2030 auf 400 Kilogramm pro Tonne Zement-Material zu senken. In diesem Zusammenhang führt Heidelberg Materials eine Reihe von Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Baustoffindustrie an. Dazu gehört das Projekt GeZero, bei dem Deutschlands erstes Binnenzementwerk eingerichtet wird, um CO₂-Abscheidungstechnologie skalierbar zu nutzen. Diese Technologie könnte die Zementproduktion grundlegend transformieren und neue Maßstäbe für CO₂-Reduktion setzen, berichtet der Konzern auf ihrer Website.

Ein besonders ambitioniertes Projekt in Geseke, Nordrhein-Westfalen, sieht eine CO₂-Abscheideanlage vor, die jährlich 700.000 Tonnen unvermeidbares CO₂ abfangen und sicher speichern soll. Das Unternehmen investiert über 500 Millionen Euro in dieses Vorhaben, das auch durch etwa 191 Millionen Euro aus dem EU-Innovationsfonds unterstützt wird. Die Verwendung fortschrittlicher Oxyfuel-Technologie der zweiten Generation soll dabei helfen, unvermeidbare Emissionen nicht in die Atmosphäre gelangen zu lassen, so das Unternehmen weiter.

Die kritischen Stimmen, die gegen die klimaschädlichen Auswirkungen der Zementindustrie sprechen, werden durch Aktionen wie die Farbattacke des Aktivisten lauter. Der Vorfall in Leimen zeigt, dass viele Menschen und Gruppen zunehmend Druck auf Firmen wie Heidelberg Materials ausüben, um Veränderungen in der Bauindustrie herbeizuführen, die nachhaltiger und umweltfreundlicher sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
heidelbergmaterials.com
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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