
Am 5. April 2025 hat die REHM GmbH u. Co. KG Schweißtechnik einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Göppingen eingereicht. Dies wurde dem Unternehmen von seinem Gründer Georg Rehm, der 1974 in Uhingen, Baden-Württemberg, die Initiative ergriff, vorgelegt. Die Ankündigung der Insolvenz alarmierte die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens, die in den kommenden Wochen eine unsichere Zukunft erwarten müssen. Dennoch sind ihre Löhne und Gehälter vorläufig durch Insolvenzgeld geschützt. Das Gericht hat Marcus Winkler von der Kanzlei WINKLER & PARTNER als vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt, was hoffen lässt, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Geschäftstätigkeit fortzuführen.
Winkler, der über 20 Jahre Erfahrung in der Unternehmenssanierung verfügt, hat bereits erste Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens in die Wege geleitet. Er plant, die wirtschaftliche Lage von REHM in den kommenden Wochen gründlich zu analysieren und geeignete Sanierungsoptionen zu prüfen. Dabei ist er darauf aus, Gespräche mit wichtigen Beteiligten aufzunehmen, um die Fortführung des Unternehmens zu sichern.
Hintergründe zur Insolvenz
Obwohl ein konkreter Grund für die Insolvenz bislang nicht genannt wurde, ist es offensichtlich, dass hohe Kosten sowie eine sinkende Nachfrage und Investitionsbereitschaft für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich sein könnten. Die Branche sieht sich gegenwärtig mit Herausforderungen konfrontiert, die durch eine allgemeine Wirtschaftslage verstärkt werden. In Baden-Württemberg ist die Insolvenzwelle insbesondere stark ausgeprägt, wobei im ersten Quartal 2024 624 Unternehmensinsolvenzen gemeldet wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 34,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was die Schwere der Situation verdeutlicht.
Das Baugewerbe war mit 105 Anträgen am stärksten betroffen, gefolgt vom Handel mit 92 Anträgen. Auch der Einzelhandel erlebte einen dramatischen Anstieg, wobei sich die Anzahl der Verfahren von 22 auf 47 verdoppelt hat. Insgesamt betrug die Summe der Forderungen der Gläubiger in Baden-Württemberg rund 977 Millionen Euro im ersten Quartal.
Die Zukunft von REHM
REHM hat sich über mehr als fünf Jahrzehnte als international agierender Hersteller von Schweißgeräten etabliert. Der entscheidende Durchbruch kam in den 1980er Jahren mit innovativen Technologien zur Stromquellendynamik, die das Unternehmen weit über die Grenzen Deutschlands bekannt machten. Das Produktportfolio umfasst neben modernen Invertertechniken auch Impulslichtbogen-MIG/MAG-Anlagen und eine Vielzahl an Schweißzubehör.
Winkler möchte durch gezielte Sanierungsmaßnahmen die REHM GmbH nicht nur erhalten, sondern auch dafür sorgen, dass der Geschäftsbetrieb, trotz der Insolvenz, weiterhin für Kunden zugänglich bleibt. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen zur Stabilisierung und Sanierung des Unternehmens in den kommenden Wochen Früchte tragen.