
Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen entwickeln derzeit eine innovative Kniebandage, die sowohl nachhaltig als auch komfortabel sein soll. In Kooperation mit dem Thüringer Unternehmen Bauerfeind arbeiten die Studierenden im Studiengang Textil- und Bekleidungstechnologie an einem Projekt, dessen Ziel es ist, eine effektive und umweltfreundliche Lösung zu schaffen. Professorin Manuela Bräuning und Judith Ellen Müller betreuen die talentierten Nachwuchskräfte.
Die erste Projektphase umfasst die Analyse der Materialzusammensetzungen und Herstellungsverfahren gängiger Kniebandagen. Bisherige Modelle sind meist flachgestrickt und mit stabilisierenden Elementen wie Pelotten und Stäbchen ausgestattet. Die Studierenden haben jedoch die Megatrends Nachhaltigkeit und betriebliche Gesundheitsfürsorge als zentrale Aspekte identifiziert, die sie in ihr Anforderungsprofil integrieren wollen.
Innovative Materialien und Techniken
Die angestrebte Kniebandage soll nicht nur bestimmte mechanische Eigenschaften aufweisen, sondern auch biokompatibel und recyclingfähig sein. Dafür setzen die Studierenden auf neuartige Materialien wie algenbasierte Polymere, silikonbasierte Pflanzenstoffe, Bambus und Bioplastik. Bambus etwa zeichnet sich durch ein schnelles Wachstum und eine hohe Atmungsaktivität aus, was ihn zu einem wertvollen Rohstoff in der nachhaltigen Mode macht (das-wissen.de).
Zusätzlich sind materialsparende Herstellungstechniken wie der 3D-Druck für die Pelotte in Planung. Durch die Verwendung alternativer Fügetechnologien sowie flachen Nähten wird hohe Gebrauchstauglichkeit angestrebt. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf einem neuen Verschlussmechanismus, der Menschen mit körperlichen Einschränkungen zugutekommt.
Die Studierenden dokumentieren ihre Fortschritte nicht nur in Form von Prototypen, die jedoch noch nicht ausgereift sind, sondern sie erstellen auch einen Werbeclip sowie ein „Making of“ des Entwicklungsprozesses. Gerti Stegmann von Bauerfeind zeigt sich begeistert von der Vielfalt und dem Innovationsgeist, der in die Konzepte gesteckt wurde. Es ist geplant, diese Ideen im Unternehmen weiterzuverfolgen und zur Serienreife zu bringen.
Nachhaltigkeit in der Textilindustrie
Das Projekt steht im Kontext einer breiteren Bewegung hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche. Angesichts des Klimawandels und der Übernutzung natürlicher Ressourcen hat die Industrie zunehmend umweltschädliche Praktiken hinter sich gelassen und setzt nun auf nachhaltige Optionen. Die Modebranche wird mit Herausforderungen konfrontiert, die innovative Lösungen erfordern (bafu.admin.ch).
Die globale Textilindustrie hat das Ziel, ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen zu minimieren. Hierbei sind umweltfreundliche Materialien wie biologisch abbaubare Stoffe und recycelte Synthetikfasern von großer Bedeutung. Das Programm „Sustainable Textiles Switzerland 2030“ verfolgt die Integration von sozial und umweltverträglichen Lieferketten sowie transparenten Nachhaltigkeitskriterien in den Schweizer Textil- und Bekleidungssektor.
Innovative Unternehmen setzen dabei nicht nur auf nachhaltige Materialien, sondern auch auf effiziente Produktionsmethoden, die den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Wassersparende Technologien und digitale Verfahren helfen, den Ressourcenverbrauch erheblich zu senken. Verbraucher sind aufgerufen, nachhaltige Produkte zu unterstützen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Insgesamt zeigt das Projekt an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen vielversprechende Ansätze, die nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Modebranche eine nachhaltige Wende einleiten könnten. Diese Entwicklungen sind ein Schritt hin zu einer umweltbewussteren Zukunft, die sowohl den Bedürfnissen der Nutzer als auch der Natur gerecht wird.