Freiburg im Breisgau

Störchin Barbara zurück: Wo bleibt ihr Partner Hugo?

Störchin Barbara hat für große Aufregung in Staufen-Grunern gesorgt. Am 18. Januar 2025 berichtet SWR, dass sie bereits Ende Dezember aus ihrem Winterquartier zurückkehrte. Normalerweise kehren die Weißstörche im Februar zurück, aber Barbaras frühes Erscheinen ist nicht das einzige Besondere an diesem Jahr. Ihr Partner Hugo fehlt, was bei den Bewohnern des Ortes Besorgnis auslöst. Gustav Bickel vom Verein „Weissstorch Breisgau“ erklärt, dass der frühe Heimflug zwar ungewöhnlich, aber nicht besorgniserregend sei.

In den letzten Jahren ist ein Trend zu beobachten: Immer mehr Störche kehren früher zurück in die Region Freiburg. Barbara hat ihr Nest auf dem alten Schuldach in Staufen-Grunern bezogen und ist seit Mitte September nicht mehr zu sehen. Diesen Umstand berichtet Konrad Grammelspacher, der das Verhalten von Barbara und Hugo aufmerksam verfolgt hat. Dieses Verhalten steht im Zusammenhang mit einer Veränderung im Zugverhalten der Störche in Deutschland, wie der Naturschutzbund (NABU) erläutert.

Änderungen im Zugverhalten

Laut NABU gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass einige Störche in Deutschland überwintern, anstatt in wärmere Gefilde zu ziehen. Ein Beispiel für diese Anpassung ist die Tatsache, dass die Tiere auch im Winter Nahrung finden, wie Wühlmäuse oder kleine Wassertiere. Kalte Temperaturen sind für die Störche nur dann problematisch, wenn sie nicht ausreichend Nahrung finden. Das Macht den Winter für einige dieser Vögel nicht nur erträglich, sondern ermöglicht es ihnen sogar, in der Region zu verbleiben.

Die Entscheidung der Störche, nicht in den Süden zu ziehen, hängt oft nicht von Kälte ab, sondern vielmehr von der Verfügbarkeit von Futter. Eltern und Jungvögel treffen oft unterschiedliche Entscheidungen, was ihre Zugrouten betrifft. Während Barbara möglicherweise nur bis Südfrankreich geflogen ist, könnte Hugo die längere Reise bis nach Marokko angetreten haben. Diese Dynamik zwischen den Storchenpaaren zeigt, dass sie nicht immer zusammen reisen.

Die Bedeutung des Beringungsprogramms

Barbara trägt keinen GPS-Sender, sondern einen Ring mit einer Nummer, der bei der Beringungszentrale des Max-Planck-Instituts erfasst ist. Dies hilft den Forschern, Bewegungen und Zugrouten der Störche besser zu verstehen. Der Verein „Weissstorch Breisgau“ zählt in der Region über 220 Storchennester. In den Monaten Dezember und Januar sind etwa 25 sogenannte Winterstörche im Breisgau beobachtet worden, die oft denselben Störchen begegnen. Viele dieser Winterstörche sind in der Regel sehr alt, häufig um die 15 Jahre oder älter.

Historisch gesehen haben sich die Zugverhalten der Störche an den klimatischen Bedingungen angepasst. NABU beschreibt, dass Störche während ihres Zuges warme Aufwinde nutzen, um energiesparend zu fliegen – ähnlich wie Segelflugzeuge. Es ist faszinierend, dass fast 75% der deutschen Weißstörche über die östliche Route zum Nahrungsgebiet im Nahen Osten und Afrika ziehen.

Insgesamt zeigen die Beobachtungen von Barbara und ihrem Verhalten, dass die Weißstörche vor neuen Herausforderungen stehen, deren Ursachen sowohl natürliche als auch menschliche Einflüsse umfassen. Das Verständnis dieser Veränderungen ist wichtig, um Maßnahmen zum Schutz der Störche und ihrer Lebensräume zu fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
nabu.de

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