
Im Landkreis Esslingen haben die fünf Volks- und Raiffeisenbanken im Jahr 2024 ein erfreuliches Plus bei Krediten und Einlagen verzeichnet. Laut den aktuellen Informationen der Neckar Fils Zeitung rechnet der Vorstand der Bezirksvereinigung für 2025 jedoch mit einem anhaltend niedrigen Investitionsniveau seitens der Unternehmen. Markus Schaaf, Vorsitzender der Bezirksvereinigung, zieht trotz der allgemeinen Wirtschaftsflaute eine positive Bilanz und betont die stärkeren Leistungen der Genossenschaftsbanken.
Die Genossenschaftsbanken haben nicht nur bei den Kundeneinlagen ein Plus erzielt, sondern auch im Kreditgeschäft. Dies zeigt sich in einem umfassenderen Trend, der auch die gesamte deutsche Genossenschaftsbankengruppe betrifft. Wie BVR berichtet, verzeichneten die deutschen Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr 2024 ein Wachstum im Kreditgeschäft, wobei das gesamte Kreditvolumen um 19 Milliarden Euro oder 2,4 Prozent auf knapp 800 Milliarden Euro anstieg. Private Wohnimmobilienkredite stiegen um 2 Prozent auf 332 Milliarden Euro.
Tiefere Einblicke in das Wachstum
Das Neugeschäft im Bereich Wohnimmobilienkredite zeigt ein bemerkenswertes zweistelliges Wachstum mit einem Anstieg von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben ist das zweite Quartal 2024, das als das stärkste seit Beginn der Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank im Jahr 2022 gilt. Trotz dieser positiven Entwicklung liegen die Neugeschäftsvolumina jedoch immer noch deutlich unter den Werten aus der Niedrigzinsphase.
Zusätzlich stiegen die Privatkundenkredite um 1,7 Prozent auf 369 Milliarden Euro, während die Firmenkundenkredite um 3,1 Prozent auf 427 Milliarden Euro erhöht wurden. Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenden Wachstums, das die Genossenschaftsbanken seit vielen Jahren anstreben, unterstützt durch historische Entwicklungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Die Anfänge der deutschen Genossenschaftsbewegung lassen sich auf Gründer wie Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurückführen, die entscheidend dazu beigetragen haben, die Basis für die heutigen Genossenschaftsbanken zu legen.
Geschichtlicher Kontext der Genossenschaftsbanken
Die erste deutsche Genossenschaftsbank wurde 1843 in Öhringen gegründet, gefolgt von weiteren wichtigen Schritten in der Entwicklung der Genossenschaftsbewegung. Im Laufe der Geschichte schlossen sich verschiedene Institutionen zusammen, um das heutige Netzwerk der Volks- und Raiffeisenbanken zu formen. In den letzten Jahren haben die Genossenschaftsbanken, die unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank und BaFin stehen, ein Institutional Protection Scheme (IPS) etabliert, um eine gegenseitige Unterstützung der Mitglieder sicherzustellen.
Wie die Wikipedia zusammenfassend darstellt, ging die Zahl der Genossenschaftsbanken im Berichtszeitraum von 697 auf 672 zurück, gleichzeitig bleibt die vollständige Geschäftsentwicklung der Genossenschaftsbanken für 2024 noch abzuwarten, die am 10. März 2025 veröffentlicht werden soll.