
Im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart sind seit Ende Januar 2025 faszinierende Neuigkeiten zu vermelden: Ein Faultierweibchen ist frei unterwegs und sorgt für Begeisterung bei den Besuchern. Das Amazonienhaus, das eine Fläche von 1100 Quadratmetern umfasst, simuliert eine authentische Regenwaldlandschaft und bietet den Faultieren eine ideale Umgebung.
Die Bewohner des Regenwaldes schlafen durchschnittlich etwa 15 Stunden pro Tag. Wenn sie aktiv sind, bewegen sie sich sehr langsam und hangeln sich mit ihren rund 10 Zentimeter langen Krallen in den Baumwipfeln. Diese langsame, energiesparende Lebensweise hilft ihnen, Fressfeinden zu entkommen, da sie sich gut tarnen können. In den Bäumen sind sie deutlich weniger gefährdet, als wenn sie sich auf den Boden begeben. Am Boden sind Faultiere stark gefährdet, da sie sich nur auf dem Bauch robbend fortbewegen können.
Lebensweise und Fortpflanzung
Faultiere gehören zur Ordnung der Nebengelenktiere, die auch Gürteltiere und Ameisenbären umfasst. Diese Tiere verbringen den Großteil ihres Lebens hängend in den Baumkronen des Amazonasgebiets. Je nach Art besitzen sie entweder zwei (Zweifingerfaultier) oder drei (Dreifingerfaultier) bekrallte Finger. Ihr Haarkleid ist auf dem Bauch gescheitelt und erleichtert das Ablaufen von Regen, während blaugrüne Algen, die oftmals im feuchten Fell siedeln, zur zusätzlichen Tarnung beitragen.
In der Regel ziehen Muttertiere ihre Jungtiere bis zu neun Monate lang auf. Diese besondere Aufzuchtstrategie ist wichtig, da die Fortpflanzung meist nur einmal jährlich erfolgt. Nach der Geburt bleibt das Jungtier in der Nähe der Mutter, um von ihr zu lernen und zu gedeihen. Die Ernährung der Faultiere besteht hauptsächlich aus Blättern, was nicht nur zu einem geringen Energielevel führt, sondern auch ihren Stoffwechsel verlangsamt. Um diese Energiedefizite auszugleichen, verbringen sie bis zu 20 Stunden am Tag schlafend.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Die Lebensweise der Faultiere ist durch klimatische Veränderungen und menschliche Aktivitäten stark bedroht. Insbesondere der Klimawandel und extreme Wetterbedingungen setzen den Tieren zu. Schutzmaßnahmen sind von wesentlicher Bedeutung, um ihren Fortbestand zu sichern. Dies umfasst den Erhalt ihrer Lebensräume im Regenwald und die Einrichtung von Naturschutzgebieten, besonders in Ländern wie Suriname.
Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Aspekt, um das Bewusstsein für den Schutz der Faultiere zu schärfen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Bildungsprogramme können dazu beitragen, über die Notwendigkeit von Aufforstungsmaßnahmen aufzuklären, die entscheidend sind, um die Biodiversität zu bewahren und die Temperaturen zu regulieren. Die Anpassungsfähigkeit der Faultiere wird durch diese gravierenden Veränderungen in ihren Lebensräumen stark eingeschränkt.
Wie NTZ berichtet, bieten die Wilhelma und ähnliche Einrichtungen wichtige Einblicke in das Leben dieser besonderen Tiere. Die dargestellten Informationen machen deutlich, welch einzigartigen Charakter und Lebensweise die südamerikanischen Faultiere haben. In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt der Schutz dieser Tiere eine wichtige Aufgabe, um ihre Zukunft zu sichern.
Weitere detaillierte Informationen über Faultiere finden sich auf Wilhelma und RM-Kurier.