Esslingen

Esslinger Gemeinderat vertagt Entscheidung zur digitalen Ehrenamtsbörse!

In Esslingen steht die Förderung der digitalen Ehrenamtsplattform Volunteam zur Debatte. Der Gemeinderat hat am 27. Februar 2025 die Entscheidung über eine finanzielle Unterstützung vertagt. Diese Plattform, entwickelt vom Start-up Socialsquared, das von zwei Studierenden der Esslinger Hochschule gegründet wurde, zielt darauf ab, junge Menschen für soziale Einsätze zu begeistern und deren Engagement zu erleichtern. Sozialbürgermeister Yalcin Bayraktar hob die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft hervor, meldete jedoch, dass es zunehmend schwerer wird, vor allem die Jüngeren zu mobilisieren.

Das Start-up entwickelt eine digitale Börse, die es Nutzern ermöglicht, sich mit wenigen Klicks für kurzfristige Einsätze zu registrieren. Diese Form des Engagements könnte insbesondere jüngere Menschen ansprechen, da sie auf Flexibilität und einen niedrigschwelligen Zugang setzen. Im Ausschuss für Kultur, Sport und Soziales gab es Zustimmung von allen Fraktionen für das Vorhaben, jedoch wurden die beantragten 15.000 Euro für die Jahre 2025 und 2026 zunächst vertagt. Eine interne Klärung ist erforderlich, nachdem Bedenken von AfD-Stadträten über das Alleinstellungsmerkmal von Volunteam geäußert wurden.

Details zur Plattform Volunteam

Volunteam befindet sich derzeit in der Pilotphase und richtet sich nicht nur an junge Menschen, sondern auch an Seniorinnen und Senioren. Die Plattform funktioniert ähnlich wie ein Buchungssystem für Einsätze von ein bis zwei Stunden, mit dem Ziel, Hürden für den Einstieg in das Ehrenamt zu minimieren. Nutzer haben die Möglichkeit, durch Schulungsvideos gezielt Kompetenzen zu erwerben und Kompetenzpunkte zu sammeln, die ihnen Zugang zu qualifizierteren Aufgaben bieten.

Die Esslinger Freiwilligenagentur soll mittelfristig in Volunteam integriert werden, sodass soziale Einrichtungen Profile zur Präsentation ihrer Angebote auf der Plattform erstellen können. Diese Maßnahme könnte auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen, indem Einrichtungen Young Professionals berufliche Perspektiven bieten.

Der Trend zum digitalen Ehrenamt

Digitales Engagement, oft auch als Online-Volunteering bezeichnet, ermöglicht eine orts- und zeitunabhängige Beteiligung in sozialen Projekten. Der Bedarf an flexiblen Optionen für freiwillige Arbeit ist im digitalen Zeitalter stark gewachsen. Der Dritte Engagementbericht 2020 zeigt, dass Engagierte, die sowohl digital als auch vor Ort aktiv sind, oft mehr Stunden pro Woche investieren.

Die Plattform gute-tat.de, gegründet 2001, hat über 29.000 Anmeldungen und über 4.000 vermittelte Mitarbeitende in verschiedenen Projekten. Diese Plattform fördert den Zugang zu ehrenamtlichem Engagement, sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen. Niedrigschwellige, unbürokratische Einstiegsmöglichkeiten zeichnen die Angebote dieser und ähnlicher Plattformen aus, die häufig auch digitale Formate wie Online-Nachhilfe oder digitale Mentoring-Programme anbieten.

Digitale Engagementmöglichkeiten sind neben Volunteam über verschiedene Plattformen zugänglich, wie beispielsweise die Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch oder das Engagementfinder von Engagiert in Halle. Diese Vielfalt hilft, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Engagierten gerecht zu werden und ihnen eine passende Form der Beteiligung zu bieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Initiativen wie Volunteam nicht nur das traditionelle Ehrenamt modernisieren, sondern auch neue Wege eröffnen, um gesellschaftliches Engagement zu fördern. Dabei nehmen digitale Plattformen eine zentrale Rolle ein, um junge Menschen und verschiedene Zielgruppen für freiwillige Tätigkeiten zu gewinnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
esslinger-zeitung.de
Weitere Infos
deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de
Mehr dazu
bagfa.de

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