
Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich nach dem Ukraine-Gipfel in London, der am 2. März 2025 stattfand, äußerst zufrieden mit den Ergebnissen. In seiner Rede dankte er den Teilnehmern für ihre Bemühungen um eine Friedensregelung in der Ukraine. Besonders betonte er die starke Unterstützung für das Land, sowohl für die Soldaten als auch für die Zivilbevölkerung. Der Gipfel fand nur zwei Tage nach einem Zerwürfnis zwischen Selenskyj und dem US-Präsidenten Donald Trump statt, das die internationalen Beziehungen erheblich belastete. Europäische Staats- und Regierungschefs stellten sich jedoch geschlossen hinter den ukrainischen Präsidenten und signalisierten ihre Entschlossenheit, die Ukraine in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
In London kündigte der britische Premierminister Keir Starmer an, dass ein neuer Friedensplan für eine Waffenruhe entwickelt wird, und zwar ohne die USA. Großbritannien, Frankreich und andere Länder arbeiten gemeinsam mit der Ukraine daran, bevor der Plan in Gesprächen mit den USA erörtert wird. Starmer forderte zudem konkrete Sicherheitsgarantien und betonte, dass ein Waffenstillstandsabkommen militärisch ausreichend abgesichert werden müsse. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Europa an einem Scheideweg stehe und eine Verantwortung übernehmen müsse, während er die Wichtigkeit der Unterstützung durch die USA hervorhob.
Militärische Unterstützung und Friedensgespräche
Im Rahmen des Gipfels signalisierten Großbritannien und Frankreich die Bereitschaft, Soldaten für eine Friedenstruppe zu stellen. Die Diskussionen drehen sich um die Stärkung der militärischen Kapazitäten in der EU. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant, einen umfassenden Plan zur Wiederaufrüstung Europas vorzulegen. Auf dem Gipfel wurde auch die Notwendigkeit eines einheitlichen Fronts im Westen betont, um Spaltungen zu vermeiden, wie die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni anmerkte.
Die Ukraine selbst hat das Ziel, die von Russland eroberten und annektierten Gebiete zurückzugewinnen und strebt eine sicherheitspolitische Anbindung an den Westen an. Während die USA und Europa die Position Kiews unterstützen, lehnt Russland Zugeständnisse ab und besteht darauf, die Kontrolle über die besetzten Gebiete zu behalten. Der Konflikt wird zudem durch die unterschiedlichen Interessen innerhalb der EU kompliziert, wo eine Uneinigkeit über die Bereitstellung von Bodentruppen und die Finanzierung der Ukraine herrscht.
Selenskyj betonte in London, dass weitere Treffen zur Diskussion über Sicherheitsgarantien und die Bedingungen für einen gerechten Frieden geplant seien. Ein weiterer Sondergipfel ist bereits für den 6. März anberaumt, um offene Fragen zur Sicherheit und den weiteren Verlauf in der Ukraine zu klären. Die gegenwärtigen Spannungen und die Verhandlungen über den Konflikt zeigen, wie komplex die Lage ist und wie viele Akteure auf der politischen Bühne aktiv sind.
All diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA zu betrachten. Die USA erwarten von der Ukraine Zugeständnisse, um Gebietsverluste zu vermeiden. Trump selbst hat direkt Gespräche mit Putin geführt, an denen die Ukraine nicht beteiligt war, und bezeichnete Selenskyj als „Diktator“. Inzwischen gibt es Bestrebungen, die Stimme der EU in den Friedensgesprächen zu stärken, auch wenn Spannungen über die militärische Sicherung des Waffenstillstands bestehen bleiben.