
Amazon hat die Börse mit seiner jüngsten Umsatzprognose für das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie fiel im nachbörslichen US-Handel zeitweise um mehr als drei Prozent, nachdem das Unternehmen am 6. Februar 2025 Zahlen veröffentlichte, die nicht den Erwartungen entsprachen. Damit stehen die Anleger zum ersten Mal in dieser Berichtssaison vor gemischten Resultaten.
Im Weihnachtsquartal konnte Amazon zwar seinen Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden Dollar steigern und den Gewinn auf 20 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln. Trotzdem sorgt die neue Umsatzprognose von 151 bis 155,5 Milliarden Dollar für Enttäuschung. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von über 158 Milliarden Dollar gerechnet. Diese Differenz wird zum Teil durch den starken Dollar bedingt, der die Erlöse aus dem internationalen Geschäft negativ beeinflusse, wie Amazon anführt.
Starkes Cloud-Geschäft
Analysten sind optimistisch hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen. Amazon verzeichnete unerwartet hohe Gewinne im jüngsten Quartal, und das operative Ergebnis für das vierte Quartal wird signifikante Steigerungen vorhersagen. Ein wichtiges Treiber für das Cloud-Geschäft ist das Wachstum in Bereichen der künstlichen Intelligenz. Amazon bietet eine Reihe spezialisierter AI-Services an, darunter Bedrock und SageMaker, die die Nachfrage ankurbelten.
Wettbewerb auf dem Cloud-Markt
Im breiteren Kontext ist der Wettbewerb auf dem Cloud-Markt bemerkenswert. Während Microsofts Azure im letzten Quartal eine Umsatzsteigerung von 33 Prozent verzeichnete, bleibt Amazon mit einer 31-prozentigen Marktanteil einer der Hauptakteure. Beide Unternehmen haben stark in ihre Cloud-Dienste investiert und profitieren von der zunehmenden Nachfrage nach AI-bezogenen Dienstleistungen. Microsoft profitiert zudem von einer starken Nachfrage für Daten- und Analytikservices, während Amazon seine Aktivitäten in der Cloud weiter ausbaut.
In der Einzelhandelsbranche konnte Amazon ebenfalls Fortschritte verzeichnen, mit einem Anstieg der nordamerikanischen Verkäufe um 9 Prozent und internationalen Verkäufen um 12 Prozent im letzten Quartal. Um Logistik und Kosten effizienter zu gestalten, nutzt Amazon vermehrt KI und Robotik.
Trotz der positiven Entwicklungen im Cloud-Geschäft und der Einzelhandelsperformance schlägt die Aktie nicht so stark ein wie erwartet. Investoren und Analysten legen besonderes Augenmerk auf die Aussagen Amazons zu den Herausforderungen durch den starken Dollar und die Unsicherheiten, die sich aus der Marktentwicklung ergeben. Die Zukunft wird zeigen, ob die erwarteten Erholungen im Umsatzzuwachs und der Gewinnprognose auch tatsächlich eintreten werden.