Breisgau-Hochschwarzwald

Kehl im Kampf gegen Ameisen: Heißes Wasser gegen die Plage!

Die Stadt Kehl im Ortenaukreis hat erneut Maßnahmen ergriffen, um die invasive Ameisenart Tapinoma magnum zu bekämpfen. Mitarbeitende des städtischen Betriebshofs waren am Montag in den Stadtteilen Odelshofen, Marlen und Neumühl im Einsatz. Die Bekämpfung erfolgt mit 95 Grad heißem Wasser, das gezielt zur Zerstörung unterirdischer Nester eingesetzt wird. Dies ist notwendig, da Tapinoma magnum, auch als Große Drüsenameise bekannt, massive Schäden an der Infrastruktur verursachen kann, darunter Strom- und Internetausfälle.

Im Stadtteil Marlen kam es im Vorjahr zu signifikanten Störungen, darunter die Schließung eines Spielplatzes, der von den Ameisen unterhöhlt wurde. Die Stadt Kehl ruft die Bevölkerung auf, verdächtige Ameisennester zu melden. Anzeichen hierfür sind schwarze Randsteine, Ameisen in Mauerspalten und Erdlöcher. Die Bekämpfung gestaltet sich jedoch als herausfordernd, da die Art Superkolonien bildet, die mehrere Hektar umfassen können. Um die Kolonien effektiv zu bekämpfen, müssen insbesondere die Königinnen getötet werden.

Bedrohungen durch Tapinoma magnum

Ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammend, hat sich die Große Drüsenameise in Deutschland etabliert und breitet sich rasant aus. Ein Bewohner in Marlen berichtete bereits 2019 von Sandhaufen, die auf die Anwesenheit der Ameisen hindeuteten. Diese kleinen, schwarzen Ameisen, die zwischen 0,2 und 0,35 Zentimeter messen und durch eine Kerbe an der Vorderseite des Kopfschildes identifiziert werden können, sind besonders für ihre aggressiven Verteidigungsmechanismen und die Bildung von „Ameisenautobahnen“ bekannt. Sie suchen auf der Nahrungssuche systematisch nach Ressourcen und verteidigen ihr Territorium vehement.

Die Schäden, die Tapinoma magnum anrichten kann, sind vielfältig. Neben der Gefährdung von Strom- und Internetleitungen, indem sie Verteilerkästen als Nistplätze nutzen, führen die Tunnel, die sie im Boden graben, zu Instabilität bei Gehwegen und sogar Gebäuden. In städtischen Gebieten wie Hessen und Rheinland-Pfalz mussten bereits Spielplätze aufgrund von instabilem Boden geschlossen werden.echo24.de berichtet, dass auch in anderen Regionen Deutschlands, wie dem Kreis Lörrach, Karlsruhe und Heidelberg, die Ameisenart dokumentiert wurde.

Gemeinsame Anstrengungen zur Bekämpfung

Die Stadt Kehl ist nicht die einzige Kommune, die mit dieser invasiven Ameisenart kämpft. Die Gemeinde Schutterwald hat ebenfalls Probleme mit Tapinoma magnum und plant eine Informationsveranstaltung zur Bekämpfung. In Schallstadt wurden bereits Insektizide eingesetzt, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg zeigten.ludwigshafen24.de hebt hervor, dass die Bekämpfungsmethoden variieren; heißes Wasser oder Köder werden als potenzielle Ansätze diskutiert.

Um der Bedrohung entgegenzuwirken, ist ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen worden, das mit 210.000 Euro vom Land gefördert wird. Wissenschaftler der Staatlichen Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe forschen an effektiven Eindämmungsmethoden. Sie schlagen der Bevölkerung vor, verdächtige Ameisen zu melden und auch Proben zur Analyse einzusenden. Eine frühzeitige Erkennung des Befalls und rasche Maßnahmen sind entscheidend, um die Verbreitung dieser schädlichen Art zu stoppen.

Die Experten gehen davon aus, dass der weltweite Pflanzenhandel zur Invasion der Großen Drüsenameise beigetragen hat. Insbesondere mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume haben die Ameisen möglicherweise als blinde Passagiere transportiert. Käufer von solchen Pflanzen sollten besonders achtsam sein und im Zweifelsfall Experten zurate ziehen, um die eindringenden Arten zu identifizieren und potenziell zu verhindern, dass sie sich weiter verbreiten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
swr.de
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ludwigshafen24.de
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echo24.de

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