
Sieben Städte und Gemeinden im Elsass haben Maßnahmen beschlossen, um den Alkoholkonsum während der Fastnacht zu regulieren. Die Neuerungen zielen darauf ab, unter anderem die Sicherheit und Gesundheit der Feiernden zu gewährleisten. Dies geht aus einem Bericht von SWR hervor.
Die beschlossenen Regelungen umfassen ein Verbot von alkoholischen Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 18 Prozent auf Fastnachtswagen. Offensichtlich betrunkene Gruppen und Wagen werden von den Umzügen ausgeschlossen, und die Fahrer der Gespanne müssen nüchtern sein. Darüber hinaus müssen sich Gruppen, die während der Fastnacht große Mengen Alkohol konsumieren, auf mögliche Sanktionen wie den Ausschluss vom Umzug einstellen.
Präventive Maßnahmen und Charta
Eine zentrale Neuerung ist die Einführung einer Charta mit 20 Regeln zur Erhöhung der Sicherheit. Bürgermeisterin Isabelle Schmaltz hebt die Notwendigkeit dieser präventiven Vorschriften hervor, insbesondere vor dem Hintergrund der zuletzt festgestellten Zunahme von Koma-Saufen bei Jugendlichen in der Fastnachtszeit. Auch nach dem Umzug soll das Feiern auf Fastnachtsbällen weiterhin erlaubt sein, jedoch in einem kontrollierten Rahmen, da in Mothern während des Umzugs sogar ein völliges Alkoholverbot für Zuschauer gilt.
In den Städten Colmar und Rouffach existieren bereits ähnliche Maßnahmen, um den Alkoholmissbrauch zu verringern. Hintergrund dieser Verschärfungen sind Vorfälle während des Fastnachtsumzugs in Mulhouse im Jahr 2023, die verdeutlicht haben, wie dringend solche Regelungen benötigt werden. Auch in der nahen Region Baden-Württemberg sind vergleichbare Bestimmungen in Kraft, wie etwa das Verbot von Spirituosen mit über 15 Prozent Alkohol in Gundelfingen und das eingeschränkte Mitbringen und Konsumieren alkoholischer Getränke in Malsch, außer an genehmigten Ständen.
Zusammenhang mit Jugendschutz und Sicherheit
Die Maßnahmen fallen in einen größeren Kontext von Alkohol- und Tabakprävention bei Veranstaltungen. Laut SuPro spielen die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sowie die Verantwortung der Veranstalter eine entscheidende Rolle. Ein wirksames Konzept soll nicht nur Strafen und Bußen für alle Beteiligten vermeiden, sondern auch die allgemeine Stimmung und Sicherheit erhöhen.
Die positiven Effekte einer verantwortungsvollen Alkoholpolitik zeigen sich in einer verminderten Anzahl an alkoholbedingten Unfällen, Schlägereien und Vandalismus. Diese Maßnahmen erleichtern zudem die Arbeit für das Personal, indem klare Alterskontrollen und eine sichtbare Haltung zur Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen gefordert werden. Statt Befürchtungen über Umsatzverluste zu hegen, zeigen Erfahrungen, dass eine reduzierte Alkoholisierung oft zu mehr Genuss von Speisen führt und das Gesamtbild der Veranstaltungen aufwertet.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen in der Praxis auswirken werden, jedoch ist der bereits eingeschlagene Weg zur Sicherstellung einer verantwortungsbewussten Fastnacht ein Schritt in die richtige Richtung.