Friedrichshafen

Preiserhöhungen in Friedrichshafen: Kulturangebote werden teurer!

In Friedrichshafen stehen bedeutende Gebührenerhöhungen im Kulturbereich bevor. Der Bürgermeister Andreas Hein beschreibt das Kulturangebot der Stadt als „wie in einer kleinen Großstadt“. Diese Erhöhung ist eine Reaktion auf die angespannte Haushaltslage und die fehlenden Mittel im Stiftungshaushalt, wie Schwäbische berichtet. Die Preiserhöhung wird nicht nur die Musikschule und die Volkshochschule betreffen, sondern auch die Häfler Bäder.

Die geplante Preiserhöhung für die Bäder beläuft sich auf rund 25 Prozent. So wird das Tagesticket für Erwachsene im Sportbad künftig 10 Euro kosten, während es bisher 7,20 Euro wert war. Darüber hinaus steigt die Tageskarte im Strandbad für Erwachsene von 2,40 Euro auf 3,50 Euro. Für die Bürger bleibt die Preisgestaltung jedoch im Vergleich zu den Nachbarorten weiterhin niedrig.

Details zu den Gebührenerhöhungen

Der CDU-Politiker Franz Bernhard unterstützt die Gebührenanpassungen, da er den Kostendeckungsgrad als zu niedrig erachtet. Gemeinsam mit den Grünen schlägt er vor, dass Gebührenerhöhungen von bis zu fünf Prozent nicht extra in Ratsgremien diskutiert werden. Auch die SPD/Linke und das Netzwerk für Friedrichshafen zeigen sich einig in der Unterstützung der Gebührenerhöhungen.

Die Diskussion über die möglichen Zusammenlegungen der Volkshochschule Friedrichshafen mit jener des Bodenseekreises wurde von Oberbürgermeister Simon Blümcke jedoch abgelehnt. Dies zeigt die Komplexität der Themen, mit denen sich die Stadt beschäftigt. Christoph Högel von der AfD warnt vor einer Krise für die Kommunen, falls die Regierung ohne einen Finanzierungsplan delegiert.

Erhöhungen in Bildung und Kultur

Zum 1. Mai wird an der Musikschule eine Gebührenerhöhung für den Unterricht von 7,6 bis 15 Prozent in Kraft treten. Dies soll zusätzliche Einnahmen in Höhe von jährlich 42.000 Euro generieren. Ein Beispiel betrifft den wöchentlichen, 30-minütigen Einzelunterricht, dessen Kosten von aktuell 907,20 Euro jährlich auf 979,20 Euro steigen werden. Weitere Erhöhungen von 7 bis 8 Prozent sind bereits für das Jahr 2026 geplant.

Im Bereich der Volkshochschule gab es die letzte Preiserhöhung 2015. Die neuen Preise sollen ab September gelten, und die Kosten für Unterrichtseinheiten steigen von durchschnittlich 3,20 Euro auf 4,90 Euro bis 2027. Die Honorare für Dozenten werden ebenfalls erhöht, von 21 Euro auf 25 Euro.

Eintrittspreise und weitere Anpassungen

Auch das Kulturbüro plant eine Preisanhebung für Veranstaltungen. Der Eintrittspreis für ein Sinfoniekonzert in der teuersten Kategorie soll von 69 Euro auf 85 Euro steigen. Für günstigere Veranstaltungen wird der Preis von 19 Euro auf 23 Euro angehoben. Die durchschnittliche Erhöhung beträgt 22 Prozent und soll ab der Spielzeit 2025/2026 gelten. Zukünftige jährliche Preiserhöhungen von bis zu 5 Prozent sind ebenfalls vorgesehen.

Die Kostendeckungsgrade bei den verschiedenen Einrichtungen spiegeln die Notwendigkeit dieser Erhöhungen wider:

Einrichtung Kostendeckungsgrad Zuschussbedarf
Kulturbüro 27% 2.100.000 Euro
Medienhaus am See 7,8% 2.500.000 Euro
Musikschule 36% 1.300.000 Euro
VHS 62% 1.000.000 Euro

Zusätzlich wird die Jahresgebühr für das Medienhaus am See von 17 Euro auf 22 Euro angehoben, während die Monatsgebühr von 4 Euro auf 5 Euro steigt. Für Kinder, Jugendliche und Lernende bis 25 Jahre bleibt der Zugang kostenlos, ebenso wie für Menschen mit Einschränkungen, die weiterhin von einem vergünstigten Tarif profitieren können. Diese Preisanpassungen werden ebenfalls ab 1. Mai wirksam und sollen zu einer Einnahmensteigerung von 16 Prozent führen.

Die personelle Situation bei den Häfler Bäder hat sich derweil verbessert, was bedeutet, dass das Strandbad in Fischbach in der kommenden Saison regulär öffnen kann. Die geplanten Änderungen sind somit nicht nur ein Schritt zur finanziellen Entlastung, sondern auch ein Versuch, das kulturelle und sportliche Angebot in Friedrichshafen auf einem hohen Niveau zu halten, während die Stadt gleichzeitig finanziell stabil bleibt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
suedkurier.de

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