Friedrichshafen

Kulturhaus Caserne in Gefahr: Sanierungskosten sprengen die Grenzen!

Das Kulturhaus Caserne in Friedrichshafen steht vor großen Herausforderungen. Im Jahr 2025, dem 30-jährigen Jubiläum des Hauses, blickt es auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem mehr als 400 Veranstaltungen rund 44.000 Besucher anlockten. Geschäftsführer Claus-Michael Haydt hat jedoch eindringlich gewarnt, dass ohne umfassende Sanierungsmaßnahmen das Haus bereits in weniger als fünf Jahren nicht mehr bespielbar sein könnte. Das Gesamtvolumen für die Sanierung wird auf etwa 25 Millionen Euro geschätzt, doch bisher wurden nur geringe Mittel verwendet, trotz einer bereits 2020 freigegebenen Summe von 4,4 Millionen Euro durch den Gemeinderat.

Die Situation wird zusätzlich durch die Schließung des Kinos „Studio 17“ und des Clubs „Metropol“ verschärft. Diese Einrichtungen sind dauerhaft geschlossen und versetzen die bereits angespannte Lage in eine noch kritischere Phase. Haydt betont, dass das Gebäudekarree fallenbrunnen 17 schwerwiegende Baumängel aufweist, wie abgesackte Decken und bröckelndes Mauerwerk. Das Nutzungskonzept der Caserne, das Theater, Ausstellungen, Kino, Tanz und Gastronomie umfasst, steht seit Oktober 2020 wegen Sicherheitsrisiken in der Kritik. Die Bauverwaltung hat die Mängel bei einer Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen und Umwelt (PBU) ausführlich dargestellt.

Status und Möglichkeiten der Sanierung

Um die Caserne finanziell zu entlasten, denkt die Stadtverwaltung ernsthaft über ein Investorenmodell nach. Dabei könnte ein externer Betreiber kulturelle Angebote querfinanzieren. Bürgermeister Andreas Hein hat vorgeschlagen, die Verantwortung für die Caserne an die Kulturhaus Caserne gGmbH zu übergeben. Eine Erbpacht-Lösung wird diskutiert, allerdings nur unter der Bedingung, dass ausreichende finanzielle Mittel für den Unterhalt des Gebäudes verfügbar sind.

Für die dringend benötigten Sofortmaßnahmen wurden bereits 1,17 Millionen Euro ausgegeben, die für Dachreparaturen und die Behebung von Wasserschäden im Gebäude verwendet wurden. Für das Jahr 2025/2026 sollen zudem rund 3,8 Millionen Euro in den Haushalt übertragen werden, um die Sanierungsmaßnahmen voranzutreiben. Doch die größeren Arbeiten, die weitgehende Eingriffe in die Bausubstanz erfordern, wurden 2023 zurückgestellt.

Finanzielle Herausforderungen

Trotz der dringenden Reparaturbedarfe sieht sich die Stadtverwaltung großen finanziellen Einschränkungen gegenüber. Mit einem Jahresbudget von etwa 12 Millionen Euro für 280 Liegenschaften bleibt die Finanzierung der Caserne eine große Herausforderung. Empfohlene Reparaturen, die schätzungsweise 1,5 Millionen Euro kosten, plus Planungskosten für zusätzlich 3 bis 4 Millionen Euro für Sanierungen der Dächer und Keller, sind nur schwer umzusetzen. Der Oberbürgermeister Simon Blümcke hebt die kulturelle Bedeutung des Hauses hervor und sucht nach Lösungen, ist sich aber der finanziellen sowie personellen Limitationen bewusst.

In Anbetracht der komplexen Situation blickt die Stadt auf die Entwicklung der Nutzungskonzepte und hofft, dass die Initiativen zur Sanierung und Neugestaltung des Kulturhauses erfolgreich sein können.

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