Bodenseekreis

Erfolgreiche Sanierung: Liebenauer Schlosskapelle wird ausgezeichnet!

Am 12. Februar 2025 wurde in Friedrichshafen im Rahmen einer Feierstunde im RITZ – Regionales Innovations- und Technologietransferzentrum – die Liebenauer Schlosskapelle für ihre herausragende Sanierung ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde von der Architektenkammer Baden-Württemberg sowie dem Bodenseekreis verliehen. Die Auszeichnung würdigt die behutsame und vorbildliche Restaurierung, die darauf abzielt, die Kapelle als barrierefreien Andachtsort für alle Menschen zugänglich zu machen.

Die Sanierungsarbeiten hatten das Ziel, den düsteren Gesamteindruck der Schlosskapelle, der auf Umbauten in den 1960er Jahren zurückzuführen ist, aufzuhellen. Im Rahmen dieses Projektes gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden und die finanzielle Unterstützung durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Nach Abschluss der Maßnahmen erstrahlt die Kapelle nun in einem hellen und freundlichen Licht und bietet einen würdigen Raum für Andacht und Gebet.

Moderne Anpassungen und historische Erhaltung

Ein wesentlicher Aspekt der Renovierung war der stufenlose und barrierefreie Umbau des Kapellenraums. Dies inkludierte eine Möblierung, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Einschränkungen, einschließlich Rollstuhlfahrern, zugeschnitten ist. Zur Technikerneuerung etablierte man zudem eine Sockelheizung sowie eine kleine Lüftungsanlage, um Feuchteschäden zu vermeiden.

Die Sanierung umschloss auch die Erneuerung der Orgel und die Installation einer neuen Lautsprecheranlage, die für bessere Klangverhältnisse im Andachtsraum sorgt. Besonders hervorgehoben wurde die sorgfältige Restaurierung der Wand- und Deckengemälde von Gebhard Fugel und Hanss Martin, welche nun in einem dezenten Beleuchtungskonzept erstrahlen.

Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau, äußerte sich zur Auszeichnung erfreut: „Diese Auszeichnung sichert die Geschichte der Stiftung und passt sie an die heutigen Bedürfnisse an.“ Dies verdeutlicht die Verbindung von historischem Erbe und modernen Anforderungen, die bei der Renovierung der Liebenauer Schlosskapelle perfekt zueinander fanden.

Die Geschichte der Schlosskapelle

Die Schlosskapelle hat eine Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ihr Bauprozess erfolgte zwischen 1806 und 1847 unter den Architekten Clemens Wenzelslaus Coudray und Heinrich Heß, auf Initiative von Maria Pawlowna. Die Kapelle wurde im neoromanischen Stil errichtet und war von Anfang an ein Ort des Glaubens mit bedeutender sakraler Ausstattung.

Im Jahr 1847 wurde die Kapelle feierlich eingeweiht. Ihre farbige Gestaltung wurde 1867 durch Hermann Wislicenus ergänzt, wobei ein Engelkonzert gemalt wurde, das der Bevölkerung Weimars zur Silberhochzeit des Großherzogspaares geschenkt wurde. Bis zur Umgestaltung in den 1950er Jahren wurde die Kapelle als Ort des Gebets genutzt, bevor sie als Konzertsaal und später als Büchermagazin der Herzogin Anna Amalia Bibliothek diente.

Die ersten Überlegungen zur Restaurierung begannen bereits 2004, und nach einer langen Planungs- und Vorbereitungsphase fand der Baubeginn im September 2020 statt. Die umfassenden Restaurierungsmaßnahmen wurden Anfang 2023 abgeschlossen, und die Kapelle wird nun im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Finanzierung des Projekts erfolgte über private Spenden sowie durch Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, was die Bedeutung des kulturellen Erbes in der Region unterstreicht. Dieses erfolgreiche Zusammenspiel von Tradition und Innovation trägt dazu bei, dass die Liebenauer Schlosskapelle nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Ort der Geschichte bleibt.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel von Schwäbische, Klassik Stiftung, und den Bericht des Bundestags.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
klassik-stiftung.de
Mehr dazu
bundestag.de

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