Bodenseekreis

Clubsterben in Markdorf: Lemon Beat Club vor der Schließung?

Die Stimmung im Lemon Beat Club in Markdorf ist düster. Betreiber Georg Mack beschreibt eine große Ungewissheit über die Zukunft des Clubs, der als einer der letzten Nachtclubs in der Region gilt. Der Besucherrückgang von 30 bis 40 Prozent im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren stellt die Einnahmen auf eine harte Probe. Er sagt: „Wir müssen die Entwicklung des Jahres abwarten, um über die Zukunft des Clubs zu entscheiden.“ Steigende Kosten und eine sinkende Nachfrage machen den Betrieb für die Betreiber zunehmend schwierig.

Besonders freitags, samstags und an Feiertagen hat der Club geöffnet, doch im Sommer gestaltet sich der Freitag als unprofitable Zeit. Die Herausforderung, den Club über Wasser zu halten, wird durch gegenläufige Entwicklungen in der Freizeitgestaltung junger Menschen verstärkt. Das Nachtleben wird von einer wachsenden Festivalkultur überlagert. Die Besucher strömen zunehmend zu größeren, oftmals teureren Festivals, während die Stammkundschaft des Lemon Beat Club zu schwinden droht.

Der Einfluss des Clubsterbens

Ein weiteres Beispiel für das vorherrschende Clubsterben zeigt sich in Friedrichshafen mit der Schließung des Gerrix zu Beginn des Jahres 2025. Das Gerrix, das nach über drei Jahren Betrieb am 18. Januar 2025 schließen musste, hatte ebenfalls mit steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen zu kämpfen. Diese Entwicklung spiegelt den allgemeinen Trend wider: Eine Rückgang bei Club-Gründungen seit 2021 wird vom Verband der Musikspielstätten Deutschland e.V. dokumentiert.

In Deutschland wird die Lage von kleineren Clubs durch die unzureichenden finanziellen Hilfsmaßnahmen des Bundes noch verschärft. Während große Konzerte wie die von Taylor Swift das Publikum anziehen, leiden die kleineren Clubs unter den Folgen von Corona und der Inflation. Trotz der Einrichtung eines Festivalförderfonds von 5 Millionen Euro, der kleine und mittlere Festivals unterstützen soll, erhalten nur etwa 20 Prozent der über 800 Antragssteller Förderungen. Kritik wird laut, dass die finanzielle Unterstützung für Clubs unzureichend ist.

Forderung nach Unterstützung

Georg Mack hat sich Gedanken über mögliche Fehler gemacht, konnte jedoch keine nennenswerten Unterschiede zu anderen Clubs in der Region feststellen. Er ruft dazu auf, den Club für einen letzten Tanz zu besuchen, falls die Schließung zum Jahresende drohe. Auch wenn die Besucherzahlen sinken, sei die Freude am Tanzen bei der verbliebenen Stammkundschaft weiterhin spürbar.

Kreative Lösungen sind für viele Betreiber der Schlüssel zum Überleben. Oft generieren Clubs Einnahmen, die kaum den Aufwand decken. Die neue Bundesstiftung Livekultur hat bereits einen „Music Fund Germany“ angekündigt, um durch Ticketverkäufe eine Umverteilung in der Branche zu ermöglichen. Hannover ist zudem ein Beispiel für kreative Lösungen in der Clubkultur, wo das Gefühl der Gemeinschaft stark bleibt.

Es bleibt abzuwarten, ob der Lemon Beat Club und andere Clubs in ähnlicher Lage die Unterstützung und das nötige Publikum erhalten, um den Herausforderungen der zeitgenössischen Freizeitkultur zu begegnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
suedkurier.de
Weitere Infos
zdf.de

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