
Maryna Pylypenko, eine ukrainische Künstlerin, hat am 12. April 2025 ihr Geschäft „Magnolie.Art“ in der Hindenburgstraße in Biberach eröffnet. Diese Eröffnung markiert einen bedeutenden Schritt nicht nur für sie, sondern auch für andere geflüchtete Künstler in Deutschland. Pylypenko kam vor drei Jahren mit ihrem Mann Viktor und ihrem Sohn Semen aus Berdjansk, einer Stadt in der Ukraine, die seit März 2022 von russischen Truppen besetzt ist. Der Weg zur Geschäftseröffnung war steinig. Zwei Jahre lang versuchte sie in der Ukraine, ihre kreative Idee zu verwirklichen, was jedoch aufgrund des anhaltenden Krieges unmöglich war.
Die erste Zeit in Deutschland verbrachte die Familie bei Freunden in Bad Buchau, bevor sie sich in Tiefenbach niederließ. Der neue Laden in Biberach war zuvor ein Corona-Testzentrum und stand seit Frühjahr 2022 leer. Der Hauseigentümer Jürgen Schilling erhielt zahlreiche Anfragen von Schnellimbisslokalen, entschied sich jedoch, ein anderes Konzept zu verfolgen, um „Magnolie.Art“ eine Chance zu geben. Auf die Idee, den Laden zu besichtigen, kam Tate Piliposan, eine Freundin von Maryna. Sie organisierte die Besichtigung und unterstützte die Familie beim Umbau der Räumlichkeiten.
Ein einzigartiges Konzept
„Magnolie.Art“ bietet nicht nur Uhren, sondern auch Gemälde an. Im Verkaufsbereich können die Kunden die Kunstwerke bewundern, während im hinteren Teil die kreative Werkstatt von Maryna Pylypenko zu finden ist. Pylypenko hat über vier Jahre Erfahrung im Arbeiten mit Epoxidharz und benötigt etwa drei Tage, um eine Uhr nach Kundenwunsch herzustellen. Die Preise für ihre Uhren beginnen bei 150 Euro, und sie hat bereits fünf Stück verkauft. Aktuell ist das Interesse groß, und die Eröffnungsfeier wurde von einer großen Anzahl von Interessierten besucht, die sich auf Essen, Trinken und ein Gewinnspiel freuten.
Die 3D-Folie im Schaufenster wird entfernt, um den Leerstand sichtbar zu machen und mehr Laufkundschaft anzuziehen.
Kunst als Ausdruck und Hoffnung
„Magnolie.Art“ ist mehr als ein Geschäft; es symbolisiert die Resilienz und Kreativität geflohener Ukrainer. Rund eine Million Menschen, darunter viele Künstler, haben in Deutschland Asyl gesucht. Diese Integration gestaltet sich oft als schwierig, insbesondere aufgrund von Sprachbarrieren und der Anerkennung ihrer Abschlüsse. Maryna Pylypenko sieht ihre Kunst auch als eine Möglichkeit, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und eine Verbindung zur ukrainischen Gesellschaft herzustellen.
Die Verwendung von Epoxidharz erlaubt es ihr, kreative Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Technik der Resin Art integriert Gegenstände, Glitzer, Pigmente oder Blumen in das Harz. So entstehen nicht nur dekorative Elemente wie River-Tische, sondern auch einzigartig gestaltete Uhren.
Die Gründung von „Magnolie.Art“ zeigt, dass aus schwierigen Umständen Neues entstehen kann. Es ist ein Zeichen von Hoffnung und Beständigkeit, und Maryna Pylypenko wird dabei von ihrer Freundin und Unterstützerin Tate Piliposan begleitet. Gemeinsam möchten sie nicht nur ihre Kunst anbieten, sondern auch ein Stück ukrainische Kultur und Kreativität nach Biberach bringen.
Schwäbische.de berichtet, dass …
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