Biberach

Herzliche Begegnungen: Au-Pairs berichten von ihrem Leben in Kenia

In einer beeindruckenden Initiative fungiert die Familie Chiuli in Kenia als Pflegefamilie für eine Vielzahl von Kindern, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Svea Yurtbil, eine 23-jährige Medizinstudentin aus Berlin, verbrachte von Mitte August bis Ende September 2022 sieben prägende Wochen als Au-pair bei den Chiulis. Diese Familie hat neben ihrem leiblichen Kind insgesamt 20 Pflegekinder aufgenommen, die im Alter von 2 bis 20 Jahren sind. Die Chiulis haben sich der Aufgabe verschrieben, den Kindern ein bürgerliches Leben zu ermöglichen, nachdem viele von ihnen zuvor Gewalt, Drogenmissbrauch und Polizeigewalt erlebt hatten, wie schwaebische.de berichtet.

Erick Chiuli, 33 Jahre alt, hat Betriebswirtschaftslehre studiert und eine Ausbildung zum Erzieher absolviert. Seine Frau, die 24-jährige Dorcas, ist derzeit in der Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Gemeinsam gründeten sie 2021 die Pflegefamilie „The Jacaranda Family“, die heute von einem deutschen Verein unterstützt wird. Dieser sorgt für essentielle Notwendigkeiten wie Essen, Schulmaterialien und Krankenversicherungen. Ihr Zuhause befindet sich in Kabati, etwa eine Autostunde nördlich von Nairobi.

Auswirkungen auf die Kinder

Die Kinder in der Jacaranda Family erfahren eine umfassende Betreuung, in der Selbstständigkeit gefördert wird. Sie lernen, eigene Wäsche zu waschen und ihre Hausaufgaben selbstständig zu erledigen. Besonderes Augenmerk liegt auf Bildung; das älteste Pflegekind studiert mittlerweile Luft- und Raumfahrttechnik. Yurtbil stellte fest, dass die Kinder trotz ihrer widrigen Umstände motiviert sind und eine Dankbarkeit zeigen, die ihre Lernbereitschaft unterstützt.

Die Aufgaben der Au-pairs, wie Yurtbil und ihr Freund Vincent Kalbhenn, reichten von der Unterstützung bei den Schulaufgaben bis hin zu Einkäufen und dem Kochen für die große Familie. Oft dauerte das Kochen zweieinhalb bis drei Stunden, was die große Verantwortung, die mit der Pflegefamilie einhergeht, unterstreicht. Darüber hinaus führten die beiden Medizinstudierenden Krankenakten für die Kinder, allerdings ohne selbst medizinische Behandlungen durchzuführen.

Kulturelle Erfahrungen der Au-pairs

Yurtbil ist nicht die einzige, die positive Erfahrungen in der Jacaranda Family gemacht hat. Auch andere Au-pairs berichten von bereichernden Erlebnissen. Jana Pichl, die von Oktober 2023 bis Februar 2024 für einen ähnlichen Zeitraum in Kenia war, schildert, dass sie von den Kindern herzlich empfangen wurde und schnell das Gefühl hatte, zur Familie zu gehören. Sie lernte Suaheli und die Zubereitung kenianischer Gerichte und beteiligte sich an gemeinsamen Feierlichkeiten und Aktivitäten, was ihre Zeit dort nochmals aufwertete, wie jacaranda-family.com betont.

Maria Hallensleben und andere Au-pairs haben ähnliche Erfahrungen gemacht und unterstreichen die herzliche Atmosphäre sowie das Gefühl, dass jeder in der Familie wichtig ist. Clara Schneider erzählt von der lebendigen Kirchenatmosphäre und der kulturellen Vielfalt, die sie in der Jacaranda Family erlebte. Solch eine intensive Integration in die Gemeinschaft zeigt, wie bedeutend die Arbeit in Familien wie der Chiuli-Familie ist.

Zukünftige Perspektiven

Yurtbil und Kalbhenn sind von der Lebensweise und den Herausforderungen, mit denen die Chiulis konfrontiert sind, so beeindruckt, dass beide einen erneuten Einsatz in einem ähnlichen Projekt in Erwägung ziehen. Yurtbil denkt über eine mögliche Zusammenarbeit mit „Ärzte ohne Grenzen“ nach, während Kalbhenn eine Spezialisierung in der Kinderheilkunde in Betracht zieht.

Die Jacaranda Family ist offen für Unterstützung und bleibt in der Lage, durch Spenden wesentlich mehr Kindern eine bessere Zukunft zu bieten. Interessierte finden weitere Informationen über die Familie und Möglichkeiten zur Unterstützung auf der Website des Vereins.

In einer Zeit, die von Herausforderungen geprägt ist, hebt sich die Arbeit von Familien wie den Chiulis hervor und ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie gemeinschaftliche Anstrengungen die Lebensqualität von Kindern nachhaltig verbessern können.

Für Personen, die an einer Au-pair-Tätigkeit interessiert sind, gibt es zahlreiche Optionen in unterschiedlichen Ländern, wie zum Beispiel die vielfältigen Angebote, die Plattformen bieten, die Möglichkeiten zur Betreuung und Unterstützung in verschiedenen Kontexten ermöglichen, wie aupair.com darstellt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwaebische.de
Weitere Infos
jacaranda-family.com
Mehr dazu
aupair.com

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