
In Baden-Württemberg laufen die Vorbereitungen zur Bundestagswahl, die am 23. Februar 2024 stattfinden wird. Landeswahlleiterin Cornelia Nesch hat kürzlich spannende Details zu den Kandidatinnen und Kandidaten bekanntgegeben. Ein zentrales Thema ist der Frauenanteil auf den Landeslisten der Parteien, der aktuell bei rund 35,3 Prozent liegt. Im Vergleich zum Vorwahljahr 2021, als dieser bei 34,8 Prozent lag, bedeutet dies einen leichten Anstieg. Dies zeigt die Bemühungen, die Gleichstellung der Geschlechter in der Politik weiter voranzutreiben, auch wenn der Anteil weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt. meinka.de berichtet, dass die höchsten Frauenquoten im Südwesten von den Grünen (54,1 Prozent), der CDU (50,9 Prozent) und der Linken (50,0 Prozent) erreicht werden.
Im Gegensatz dazu hat die AfD mit nur 16 Prozent, also lediglich vier Frauen unter 25 Kandidierenden, den niedrigsten Anteil an weiblichen Bewerbern. Zudem liegt der Frauenanteil bei „sonstigen“ Parteien bei etwa 30,2 Prozent. Insgesamt bewerben sich in Baden-Württemberg 526 Personen um ein Mandat in Berlin, was einen signifikanten Rückgang gegenüber den 747 Bewerbungen im Jahr 2021 darstellt.
Kandidatenalter und -struktur
Besonders bemerkenswert sind auch die Altersstrukturen unter den Kandidierenden. Der älteste Bewerber ist 79 Jahre alt und repräsentiert die Ökologisch-Demokratische Partei. Die älteste Frau, die kandidiert, ist 76 Jahre alt und gehört der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands an. Auf der anderen Seite wird die jüngste Bewerberin, die für die Linke antritt, kurz vor der Wahl 18 Jahre alt. Der jüngste männliche Bewerber ist ebenfalls 18 Jahre alt und kandidiert für Die Partei.
Der Frauenanteil in der Politik stagniert seit über 20 Jahren bei etwa einem Drittel, was von verschiedenen Studien und Berichten dokumentiert wird. bundesstiftung-gleichstellung.de hebt hervor, dass Initiativen wie das Parité-Gesetz in Bundesländern wie Brandenburg und Thüringen wichtige Ansätze sind, um die Geschlechtergleichheit voranzutreiben. In der Diskussion um mehr Gleichberechtigung in der politischen Repräsentation wird klar, dass es noch viel zu tun gibt.
Vergleich zu vergangenen Wahlen
Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 traten insgesamt 6.211 Personen an, wovon 2.076 sowohl auf einer Landesliste als auch als Direktkandidaten agierten. Die Geschlechterverteilung war unterschiedlich und elf Parteien hatten auf ihren Landeslisten einen Frauenanteil von mindestens 50 Prozent. bpb.de weist darauf hin, dass der Frauenanteil im Bundestag seit langem stagniert, während immer noch über 20 Prozent der Parteien einen Frauenanteil auf Landeslisten von unter 20 Prozent aufweisen, darunter auch die AfD und die NPD.
Insgesamt zeigt die Entwicklung vorausblickend zur Bundestagswahl 2024 in Baden-Württemberg, dass das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Politik weiterhin ein zentrales Anliegen für die Gesellschaft bleibt. Die Statistiken und Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf und die notwendigen Fortschritte, die noch erzielt werden müssen.